Gar nicht gräflich

Witzig, spritzig und überaus unterhaltsam: "Graf Lobster gab sich die Ehre" in Trier-Ehrang auf der Bühne im Bürgerhaus. Und er tut es noch zweimal: Am 8. und 9. Dezember.

 „...und damit basta“: Familie und Dienerschaft haben nichts zu lachen bei Marmeladefabrikant Konstanin Kirschkern (Zweiter von links, Rainer Gerten). TV-Foto: Ludwig Hoff

„...und damit basta“: Familie und Dienerschaft haben nichts zu lachen bei Marmeladefabrikant Konstanin Kirschkern (Zweiter von links, Rainer Gerten). TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier-Ehrang. (LH) Mächtig was zu lachen gibt es in der neuesten Inszenierung des Theater- und Karnevalsvereins "Blau-Weiß" Ehrang. Beim heiteren Schwank fließt bei einigen Darstellern rollenbedingt Blaues Blut in den Adern, denn während drei Stunden allerbester Unterhaltung rankt sich sehr viel um den vermeintlich schusseligen Grafensohn. Dass es Graf Karl-Kuno Lobster (gemimt von Oliver Kirchen) aber faustdick hinter den Ohren hat und er nur zur Tarnung mit dem Plüschtier "Tussi" über die Bühne hopst, merken die Zuschauer spätestens im dritten Akt. Bis das soweit ist, passiert recht viel auf der Bühne bei einem flotten Stück, dass den ganzen Abend lang durch Situationskomik und darstellerischer Kunst der Blau-Weißen Akteure gefällt.Um es vorweg zu nehmen: Der Plan des Marmeladenfabrikanten Konstantin Kirschkern (Rainer Gerten), geht nicht auf: Mirabell (Christiane Braun), Kirschkerns älteste Tochter, will den vertrottelten Grafen partout nicht ehelichen. Kirschkerns Frau Victoria (Alexandra Thonet) hatte ihren Mann einst sitzen gelassen und war mit einem jüngeren durchgebrannt. Verarmt kehrt sie als Bettlerin zurück - und wird wieder in der Familie aufgenommen. Dadurch schwinden die Hoffnungen, die sich Gouvernante und Hausdame Monika Metzler auf den Neureichen gemacht hatten. Kirschkern hat die Trennung nie verkraftet. Schlecht für ihn, gut für den Hausarzt Professor Würmling (Roland Grundheber in täuschend echtem Sächsisch). Er erfindet immer wieder neue Krankheiten für Kirschkern, um sein Honorar in die Höhe zu treiben. Für viel Wirbel sorgen schließlich die Halbwüchsigen des Marmeladenfabrikanten "Delicia" und "Kiwi" (Stefanie Irmen, Stefan Metzler), als plötzlich der "Goldene Apfel" verschwindet, jene Trophäe, die Kirschkern für das beste Apfelmus bekommen hatte. "Fußvolk" zum Dialektsprechen vergattert

Nebenbei sorgen Aktionen von Gräfin Hermine Lobster (doppelt besetzt mit Mechthild Keul und Gisela Wagner mit Bühnendebüt), Hausperle Klara (Marion Thurn) und Polizistin Olga Karlowa (doppelt besetzt mit Nicole Bohlen und Anna Hank) immer wieder für Spaß.Während sich die "Herrschaften" in Hochdeutsch begegnen, wurde das niedere Personal, darunter auch Gärtner und Butler James (Stephan Denis), von Regisseurin Gertrud Haas zum Dialektsprechen "vergattert". Die Akteure bestechen mit aufwendigen Kostümen, entworfen und geschneidert von Martha Lamm.Zwei Vorstellungen bietet der Theater- und Karnevalsverein "Blau-Weiß" 09 Ehrang noch an: Am Samstag, 8. Dezember um 19 Uhr und am Sonntag, 9. Dezember um 17 Uhr (ab 15 Uhr Kaffee und Kuchen), jeweils im Bürgerhaus Ehrang. Karten gibt es im Vorverkauf in den Blumenhäusern Plunien-Peters, Flower-Power und Greif.

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