Gas-Austritt: Explosionsgefahr gebannt

Ausströmendes Gas aus einer Hausleitung in Welschbillig hat gestern einen Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungskräften ausgelöst. Im Umkreis von rund 100 Metern mussten Anlieger ihre Häuser verlassen, bis die Gefahr gebannt war. Verletzt wurde niemand.

Welschbillig. Dienstagvormittag, kurz nach 11 Uhr in Welschbillig. Mitarbeiter einer Baufirma sind auf einem Privatgrundstück beschäftigt. Das Einfamilienhaus in der Klosterstraße hat vor einiger Zeit einen Anbau bekommen. Dabei ist im Garten auch ein Tank für Flüssiggas in die Erde gesetzt worden, um so das Haus beheizen zu können. Bei Erdarbeiten mit einem Mini-Bagger stößt der Fahrer auf die Gasleitung zwischen dem Tank und dem Wohnhaus. Das Metallrohr bricht - Gas strömt aus. Explosionsgefahr!

Die alarmierte Feuerwehr Welschbillig und der örtliche Malteser-Hilfsdienst erreichen innerhalb weniger Minuten den Einsatzort. "Wir haben großräumig abgesperrt und die Häuser geräumt", berichtet ein Sprecher der Feuerwehr.

Das Bewohner-Ehepaar des betroffenen Hauses ist nicht da, einige Nachbarn sind in Urlaub. Etwa 15 Anlieger werden vorsorglich in Sicherheit gebracht. Sanitäter kümmern sich um eine gehbehinderte 90-Jährige.

"Man hat ein Flimmern in der Luft gesehen"



Nachbar Günter Ney wundert sich zunächst über die rund 20 Einsatzkräfte und vier Fahrzeuge der Wehren Welschbillig und Newel. Auch die Polizei Schweich ist vor Ort. Der Grund für den Aufwand wird schnell klar: "Man hat das Gas zischen gehört und ein Flimmern in der Luft gesehen. Wenn da ein Funke dran kommt, steht vielleicht der ganze Ecken hier in Flammen", schätzt Ney.

Schnell baut die Feuerwehr die Wasserversorgung auf, um den Brandschutz sicherzustellen. "Unter schwerem Atemschutz haben wir das Gas mit Wassernebel niedergeschlagen", schildert der Feuerwehr-Sprecher das Vorgehen. Mit einem Bolzenschneider öffnen die Wehrleute die Tankanlage. Es gelingt ihnen, das Ventil zu schließen und so ein weiteres Ausströmen zu verhindern. Innerhalb des Tanks ist der Stoff flüssig, erst beim Austritt wird er gasförmig. Der inzwischen eingetroffene Hausbesitzer ermöglicht den Wehrleuten, die Wohnung zu durchlüften.

Als Nachbarin Margret Book gegen 13 Uhr vom Einkaufen nach Hause kommt, ist alles wieder ruhig: "Gut, dass mein Mann und ich nicht hier waren." Heinz Hoffmann gewinnt dem Zwischenfall sogar etwas Positives ab: "Die Nachbarn haben an der Ecke Brückenstraße zusammen Kaffee getrunken. Alles ist gut gegangen."

Die Versicherung wird noch klären, ob die Gasleitung im Garten möglicherweise nicht tief genug verlegt war.

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