Gebremste Freude im Altbachtal

HEILIGKREUZ. Nachdem das Oberverwaltungsgericht in Koblenz abschließend die Klage gegen den Bebauungsplan "Ehemalige Landeslehr- und Versuchsanstalt" abgewiesen hat, kann dort die Arbeit ungehindert weitergehen. Für eine schnelle Bebauung der teuersten Wohnlage Triers fehlen derzeit allerdings die Käufer.

 Käufer gesucht: Im Altbachtal (rechts unten) wird erst weiter gebaut, wenn die bereits erstellten Häuser verkauft sind.Foto: Willi Bosl

Käufer gesucht: Im Altbachtal (rechts unten) wird erst weiter gebaut, wenn die bereits erstellten Häuser verkauft sind.Foto: Willi Bosl

Wieallen Bauträgern, so macht auch der Wohnungsbau und Treuhand AGGBT die Zurückhaltung potenzieller Käufer Sorgen, auch wenn nachaußen bewusst Gelassenheit demonstriert wird. "Wir beginnen mitder nächsten Bauphase im Altbachtal erst, wenn alle bisher fertiggestellten Einheiten verkauft sind", versichert GBT-VorstandStefan Ahrling. Ein Grund für übereiltes Handeln bestehe nicht. 300 Euro pro Quadratmeter

Bis zu 300 Euro kostet der Quadratmeter Baugrund in der Edel-Wohnlage am Rande von Heiligkreuz. Mit dem Verkauf der großen Grundstücke für die individuelle Einzelhaus-Bebauung habe es keine Probleme gegeben, versichert Ahrling. Auch die Reihenhäuser, von denen bislang fünf fertig sind, verkauften sich gut. Eher schwierig sei es mit den Doppelhaushälften. Vom geplanten Geschosswohnungsbau ist derzeit kaum mehr die Rede.

Was auf dem Gelände der ehemaligen Landeslehr- und Versuchsanstalt entsteht, sei "höchstwertiger Wohnungsbau", versichern die Verantwortlichen der Wohnungsbau und Treuhand AG: "Wir bieten technische Topstandards." Innovative Vermarktungsstrategien und besondere Finanzierungs- und Rücknahmeangebote sollen den lahmenden Verkauf, der in ganz Trier Einzug gehalten hat, beschleunigen. Auf die Frage, ob die GBT den Grundstückspreis senken könne, erhalten Interessenten allerdings eine klare Antwort: "Nein!" Stefan Ahrling: "So schlecht geht es der GBT nicht, dass wir unbedingt verkaufen müssten. Allerdings überlegen wir, mit einem preiswerteren Haustyp einen Ausgleich im Gesamtpreis zu bekommen." Die dazu notwendigen Haustypen hat das Unternehmen im Programm, bietet es doch auch solche für unter 200 000 Euro an. Unabhängig von den Problemen ist es Ziel der GBT, das Altbachtal im Jahr 2004 komplett zu entwickeln. Die Kritik einiger Anwohner sieht Ahrling gelassen, spätestens seit dem abschließenden OVG-Urteil, das im Januar rechtswirksam wurde. "Das Altbachtal erfährt eine enorme Aufwertung", argumentiert der promovierte Diplom-Ingenieur. "Das Wohngebiet wird verkehrsberuhigt. Schleichverkehre wird es nicht geben." Auch die öffentliche Zugänglichkeit eines Großteils des ehemaligen LLVA-Geländes, das als Grünzone erhalten bleibe, biete im Vergleich zum früher eingezäunten Areal einen Vorteil.

Die Kläger hatten negative Einflüsse durch die Oberflächenwasser-Entwässerung und die Verkehrserschließung moniert. Zudem würde die Bebauung das Klima im Trierer Tal verschlechtern. Im ersten Verfahren vor dem Oberverwaltungsgericht hatten die Anwohner überraschend die Oberhand behalten: Das Gericht erklärte den Plan für unwirksam und untersagte der Stadt, weitere Baugenehmigungen zu erteilen. Die GBT wollte gegen diese Entscheidung in die Berufung gehen, unterlag aber vor dem Bundesverwaltungsgericht.

Die Stadt hat den Bebauungsplan allerdings nachgebessert und damit auch in den Augen des Gerichtes die Voraussetzungen für einen rechtmäßigen Bebauungsplan erfüllt.

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