Gecko und seine Freunde

Hüttingen/Kyll · Der in der Eifel lebende Musiker Frank Rohles hat eine Kinder-Musical-CD produziert. Es geht um Freundschaft, ein Leben in einem fremden Land und natürlich viele Abenteuer.

 Familienprojekt: An der Produktion des Kinder-Musicals „Tayo – der kleine Gecko“ waren neben Frank Rohles (rechts) auch Sohn Marc (links) und Vater Heinrich Rohles (Mitte) beteiligt. TV-Foto: Uwe Hentschel

Familienprojekt: An der Produktion des Kinder-Musicals „Tayo – der kleine Gecko“ waren neben Frank Rohles (rechts) auch Sohn Marc (links) und Vater Heinrich Rohles (Mitte) beteiligt. TV-Foto: Uwe Hentschel

Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

Hüttingen/Kyll Dass der kleine Gecko Tayo seine afrikanische Heimat verlässt, war so nicht geplant. Schuld daran ist eine blöde Wette mit einem Freund, die dafür sorgt, dass Tayo in einem Koffer eingeschlossen nach Deutschland gerät. Wo er zunächst alles andere als freundlich empfangen wird. Zum Glück trifft er auf den persischen Hauskater Pascha, der ihn aus seiner misslichen Lage befreit. Mit ihm und zwei belgischen Mäusen freundet sich der kleine Gecko schnell an. Nur mit den anderen Tieren aus der Nachbarschaft gibt es immer wieder Probleme, und das nur, weil die vier Freunde Ausländer sind. Doch dann geschieht etwas Unerwartetes ...
Was genau, dass erfahren diejenigen, die es wissen wollen, frühestens am Weltspartag. Denn die Geschichte vom kleinen Gecko Tayo ist ein auf CD produziertes Kinder-Musical. Und anlässlich des Weltspartages werden die Volks- und Raiffeisenbanken aus der Region diese CD als Geschenk verteilen.
Produziert wurde das Kinder-Musical von dem in Hüttingen an der Kyll lebenden Musiker Frank Rohles. "Das Projekt lag schon einige Zeit in der Schublade", sagt Rohles. Vor mehr als 15 Jahren sei er schon mal von einem Freund gefragt worden, ob er nicht ein Kinder-Musical für eine Schulaufführung schreiben könne. Der Musiker hat alle Instrumente einspielt. Sogar der Text lag vor. "Das Demo war komplett fertig, nur ist das Vorhaben dann irgendwie eingeschlafen", sagt Rohles.
Im vergangenen Jahr kam dann die Überlegung, das Musical wieder aus der Schublade herauszuholen. "Aufgrund der aktuellen Ereignisse habe ich noch mal einen Versuch gewagt", erklärt der Musiker. Schließlich gehe es bei Tayo nicht nur um Freundschaft, sondern auch um das Thema Migration.
Es gibt aber auch noch einen weiteren Grund, warum Rohles das Projekt noch einmal angehen wollte. Den Text zu dem Kinder-Musical hatte damals nämlich sein Vater Heinrich Rohles geschrieben. Und nachdem auch er sich mit dem Musical so viel Mühe gegeben habe, war es Frank Rohles umso wichtiger, das, was vor 17 Jahren in die Wege geleitet wurde, nun auch endlich zum Abschluss zu bringen.
Genau wie sein Sohn ist zwar auch Heinrich Rohles beruflich viel in der Welt herumgekommen. Mit Musik hatte er dabei aber nichts zu tun. Er habe früher auch ein wenig musiziert, sagt Heinrich Rohles. Doch als er gemerkt habe, dass er mit seinem Sohn nicht mithalten könne, habe er es dann doch sein gelassen, fügt er lachend hinzu.
"Mein Vater hat schon immer Texte für irgendwelche Feiern geschrieben und mir irgendwann auch mal aufgeschriebene Erzählungen aus seinem bewegten Leben vorgelegt", sagt Sohn Frank. Diese Geschichten hätten ihn so beeindruckt, dass er seinen Vater schließlich gefragt habe, ob er das Texten nicht übernehmen wolle.
Ursprünglich war "Tayo - der kleine Gecko" als Aufführung gedacht. Um das Kinder-Musical als CD zu produzieren, war es mit den Demo-Aufnahmen allein also nicht getan. Rohles konnte zwar die Instrumente selbst einspielen, benötigte für das Stück aber Sänger, Sprecher und einen musikalischen Erzähler. "Mir war wichtig, dass das Ganze wirklich professionell wird, nur hätte ich das alleine finanziell nicht stemmen können", sagt er. Aus diesem Grund hat Rohles Kontakt mit Rudolf Rinnen von der Volksbank Bitburg aufgenommen, um das Projekt vorzustellen. Und Rinnen war sofort begeistert.
"Da wir als Volksbank gerne regionale Projekte unterstützen, passt das genau zu unserer Philosophie", sagt Rinnen. Und nach Rücksprachen mit den anderen Volks- und Raiffeisenbanken aus der Region habe man sich recht schnell dazu entschlossen, die Produktion zu unterstützen.
Wäre das Kinder-Musical schon damals, als Frank Rohles den ersten Anlauf gestartet hatte, als CD produziert worden, so hätte es Marc Rohles ganz sicher gefallen. Denn der Sohn des Musikers war damals knapp drei Jahre alt.
Mit inzwischen 19 Jahren gehört Marc Rohles nun nicht mehr wirklich zur Zielgruppe des Musicals. Was aber nicht heißen soll, dass sich die Abenteuer des kleinen Geckos für ihn damit erledigt haben. Im Gegenteil: Marc Rohles war genau wie der Vater und der Opa an der Produktion beteiligt. Der 19-jährige hat die Klavier- und Keyboard-Parts in dem Musical übernommen.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Sohn den Vater musikalisch unterstützt und mit Sicherheit auch nicht das letzte Mal. Der Schüler will nach dem Abitur ebenfalls Musiker werden. Und sollten Tayo, Pascha und die beiden Mäuse Bubu und Baba in Zukunft noch weitere Abenteuer erleben, dann werden sie dabei mit Sicherheit wieder die drei Generationen Rohles an ihrer Seite haben.

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