Stadtgeschichte Historisches Unglück bewegt noch immer
Trier-West/Pallien · Vor 75 Jahren, am 22. Juli 1946, starben drei junge Franzosen im Trierer Busental bei der Explosion einer Weltkriegsmine. In einer Gedenkfeier erinnerten Weststadt-Pfarrer Aloys Hülskamp, Ortsvorsteher Marc Borkam und andere Stadtteilbewohner an die Opfer.
Wie ein Grabstein sieht das Denkmal aus, das an dem kleinen Weg steht, der vom Sirzenicher Bach im Busental hoch zur Straße Auf der Jüngt führt. Es markiert eine Stelle, an der sich eines der schwersten Unglücke der Nachkriegszeit in Trier ereignete. Beim Hantieren mit einer deutschen Panzermine, die sie gefunden hatten, kamen am 22. Juli 1946 drei Jugendliche ums Leben: Jean Probst (15), Pierre Moltaldo (15) und Gérald Espuna (16), Söhne von Offizieren der französischen Besatzungsstreitkräfte, die im nahegelegenen heutigen Robert-Schuman-Haus wohnten.Die Eltern stifteten den Gedenkstein noch im Todesjahr ihrer Söhne. Deren sterblichen Überreste wurden in den Heimatorten in Frankreich beigesetzt.
Die Trierer Bevölkerung nahm damals großen Anteil an dem harten Schicksal, das die Familien getroffenen hatte. Besatzer und Besetzte waren in tiefer Trauer vereint.
Und heute? „Jean, Pierre und Gérard, ihr seid nicht vergessen!“, betonte Pater Aloys Hülskamp bei der von ihm gestalteten Gedenkfeier zum Jahrestag. Trier-West/Palliens Ortsvorsteher Marc Borkam kündigte an, die nächste Ortsbeiratssitzung dem Andenken an die drei Jugendlichen zu widmen.
Dass der Gedenkstein sich nun wieder in einem würdigen Erscheinungsbild präsentiert, ist Stadtteilbewohner Albrecht Classen zu verdanken. Der 68-Jährige hat das Denkmal bereits mehrfach nach Hangrutschen wieder freigelegt, von Gestrüpp und Moos befreit und die französisch-deutsche Inschrift sichtbar gemacht. Das wolle er auch in Zukunft tun, „damit das tragische Geschehen, das sich hier in unserer Nachbarschaft ereignete, nicht in Vergessenheit gerät und weiter für den Frieden mahnt“.