Gefahr für Fußgänger

An der Landesstraße 143, die als Riesling-Weinstraße an Olewig vorbei von der Stadt Richtung Universität führt, ist vor kurzem die mobile Ampel entfernt worden - und zwar für immer. Das führt zu Beschwerden von Anliegern.

 Starker Verkehr herrscht oft auf der L 143 bei Olewig. Seit die Ampel an der Kreuzung zum Retzgrubenweg entfernt wurde, fällt die Überquerung der Straße Fußgängern schwerer. TV-Foto: Frank Göbel

Starker Verkehr herrscht oft auf der L 143 bei Olewig. Seit die Ampel an der Kreuzung zum Retzgrubenweg entfernt wurde, fällt die Überquerung der Straße Fußgängern schwerer. TV-Foto: Frank Göbel

Trier-Olewig. "Ich habe ja Verständnis dafür, wenn hier etwas verändert werden muss", sagt Melanie Binz, die mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in einem der Häuser lebt, die durch die L 143 von Olewig abgeschnürt sind. Doch wirft sie der Stadt schlechte Kommunikation vor: Nahe ihrem Haus stand rund ein Jahrzehnt lang eine mobile Ampelanlage an der Stelle, wo der Retzgrubenweg die L 143 kreuzt.

Anfang Februar war die Anlage erst defekt, einige Tage später wurde sie kommentarlos abgebaut. "Da hätte wenigstens mal jemand den Anwohnern Bescheid geben können, damit wir uns auf die Situation einstellen können", findet Binz, deren Kinder plötzlich ohne Ampelunterstützung die gerade morgens stark befahrene Straße kreuzen mussten, um den stadteinwärts fahrenden Schulbus zu erreichen.

Vor rund zehn Jahren wurde die Bushaltestelle in Fahrtrichtung Innenstadt wegen Ausbaumaßnahmen aus dem Olewiger Ortskern ausgelagert. "Das führte zu einem erheblich erhöhten Querungsbedarf von Fußgängern", erklärt der städtische Pressesprecher Ralf Frühauf die damalige Situation. Zur besseren Erreichbarkeit der Bushaltestelle sei die mobile Ampel installiert und zusätzlich die zulässige Geschwindigkeit im entsprechenden Bereich auf Tempo 30 reduziert worden.

Als nach der Fertigstellung des Ausbaus im Ortskern 2009 die Bushaltestelle dann wieder in den Ort verlegt wurde, blieb die mobile Ampel zunächst stehen: An der betreffenden Stelle ist nämlich eine Verkehrsinsel als Querungshilfe vorgesehen, bis zu deren Errichtung die Ampel noch ihren Dienst versehen sollte.

Doch während es die Mittel für die Errichtung der Insel erst in diesem Jahr in den Haushalt geschafft haben, ist der betagten Ampel schon früher das Licht ausgegangen: "Dergestalt, dass sie nicht mehr zu reparieren ist", wie Frühauf bedauert.

Bis die Verkehrsinsel die Situation auch nur ein wenig entspannt, bleibt das Queren der Straße also schwierig - und nicht etwa nur für die Kinder von Melanie Binz, wie diese betont: "Hier verläuft auch ein Weinlehrpfad und Wanderwege, die gerne von Einheimischen und Touristen genutzt werden." Und das Feuerwehrhaus werde natürlich auch regelmäßig nicht nur von Kindern und Jugendlichen aufgesucht. Zwar weisen Warnschilder auf querende Fußgänger hin, und es gilt das Tempolimit 30. Aber Melanie Binz bezweifelt, "dass sich da allzu viele daran halten".

Alter Zustand wird wieder hergestellt



Mit Errichtung der Verkehrsinsel wird das Tempolimit voraussichtlich wieder abgeschafft. Ralf Frühauf betont allerdings, dass vor Errichtung der provisorischen Haltestelle an dieser Stelle "keine Gefahrenbeschilderung, keine Querungshilfe und auch keine Geschwindigkeitsbegrenzung vorhanden" gewesen seien.

Da für den Bau der Insel erst die Straße an der Stelle verbreitert werden müsse und der Haushalt noch auf Genehmigung durch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier warte, dürften bis dahin aber noch einige Autos die Riesling-Weinstraße" hinunterrollen.

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