Spendenaktion In die Pedale treten für Kinder und Jugendliche

Trier/Saarburg · Zugunsten der Hilfsaktion „Solidarität bewegt“ fährt Triers Bischof Stephan Ackermann mit einer Gruppe Rad.

 Stefan Ackermann (Zweiter von links), Bischof von Trier, und die Radlergruppe.

Stefan Ackermann (Zweiter von links), Bischof von Trier, und die Radlergruppe.

Foto: TV/Bistum

Das letzte Stück führt bergauf zur Kirche St. Marien in Saarburg-Beurig – die Radler kommen noch einmal kurz ins Schwitzen, dann ist es geschafft: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Gruppe um Bischof Stephan Ackermann erreichen nach rund 25 Kilometern ihr Ziel. Los ging es für die 15 Jugendlichen, Frauen und Männer am Trierer Dom und dann bei schönem Wetter an der Saar entlang Richtung Saarburg. Mit dabei waren auch fünf junge Leute aus Bolivien. Sie leisten als sogenannte „Reverse-Freiwillige“ einen sozialen Dienst in Einrichtungen des Bistums Trier. Für die Bolivianer ist die Teilnahme an der Tour Ehrensache, schließlich geht es um Solidarität mit jungen Menschen in ihrem Heimatland.

Das von der Jugend im Bistum organisierte Angebot an diesem Tag ist Teil der Benefizaktion „Solidarität bewegt“, zu der der Bund der Deutschen Katholischen Jugend kurz BDKJ, aufgerufen hat (der TV berichtete). Kinder, Jugendliche, aber auch Erwachsene sind eingeladen, in den Ferien sportlich aktiv zu werden und sich Sponsoren zu suchen, die eine selbst gewählte Strecke pro Kilometer mit einem kleinen Obolus fördern. Dabei seien der Kreativität keine Grenzen gesetzt, wie Matthias Pohlmann vom Bolivienreferat des BDKJ erklärt: „Ob Radfahren, Laufen, Inline-Skaten oder Rudern – jeder kann sich beteiligen.“ Das haben sich auch die Brüder Konstantin und Leonhard Zimmer überlegt, die an diesem Tag mit ihrer Mutter in die Pedale treten. „Fahrradfahren macht uns sowieso Spaß, und wir wollen was Gutes tun“, sagt der 14-jährige Leonhard. „In Südamerika ist die Lage wegen Corona sowieso schwierig, und durch die Partnerschaft des BDKJ kann man seine Solidarität zeigen“, stimmt Konstantin (12) zu. Die Brüder haben aber noch Größeres vor: Sie möchten Großeltern und andere Verwandte anfragen, wenn es im Familienurlaub mit den Rädern vom Pyrenäen­vorland nach Spanien geht.

So spielerisch die Benefizaktion auch angelegt ist, so ernst ist doch ihr Hintergrund: Durch die Corona-Pandemie fiel die Bolivienkleidersammlung im Frühjahr aus. Hier engagieren sich jedes Jahr traditionell Tausende junge Menschen im Bistum, und der Spendenerlös fördert Projekte in Bolivien. So etwa die Stiftung „Solidarität und Freundschaft Chuquisaca – Trier“, die 23 Ausbildungszentren für rund 1500 Kinder und Jugendliche auf dem Land unterhält und sich besonders für Menschen mit Behinderung einsetzt. „Ohne die Spendengelder aus Deutschland ist es den Partnern vor Ort kaum möglich, die Projekte weiterzuführen, an denen die Bildung und damit das Schicksal vieler bolivianischer Kinder hängen“, erklärt Pohlmann. Auch für den Trierer Bischof ist es deshalb so wichtig, für die Aktion zu werben. „Die bolivianischen Partner setzen auf uns. Eigentlich wäre ich in diesem Jahr in Bolivien gewesen, da wir 60 Jahre Partnerschaft feiern“, berichtet Ackermann. „Die Situation dort ist schwieriger als bei uns, es gibt hohe Infektionszahlen. Ich möchte daher alle ermutigen, sich diesen Sommer zu bewegen, gemeinschaftlich etwas zu tun und das mit dem Gedanken an die Kinder und Jugendlichen in Bolivien zu verbinden.“

Die Teilnehmenden sind eingeladen, ihre Erfolgsmeldungen mit Bild oder Video unter dem Hashtag #solidaritätbewegt in den sozialen Medien zu veröffentlichen („boliviensammlung“). Weitere Infos unter www.boliviensammlung.de

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