Geländer verleitet zum "Kicken"

PFALZEL. In wenigen Monaten werden die Autos die neue B 53 zwischen Schweich und Pallien befahren können. Nicht mehr viel Zeit für den Pfalzeler Kommunalpolitiker Bernd Denker, eine Gefahrenquelle auszuschalten.

Wenn Bernd Denker auf der Fußgängerbrücke im Mäusheckerweg über die Gefahren spricht, die demnächst für den Verkehr auf der neuen B 53 bestehen, dann packt den Zuhörer fast das Grauen. Ganz schnell wird nämlich vor Ort deutlich, wie gefährlich der jetzige Zustand an dieser Stelle ist. SPD-Ortsbeiratsmitglied Denker aber bemüht sich seit vier Jahren vergeblich um Beseitigung der Gefahrenquelle. "Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was hier durch bloße Unachtsamkeit passieren kann. Und ich will auch nicht miterleben müssen, wenn etwa eine Familie unverschuldet in schreckliche Not gerät", betont Denker die Motivation für seinen Einsatz. Allerdings rechnet er sich kaum noch Chancen aus, dass sein Vorschlag auf offene Ohren trifft. Doch erst einmal der Reihe nach: Bereits im November 2002 machte SPD-Sprecher Denker im Pfalzeler Ortsbeirat auf die Gefahrenquelle Fußgängerbrücke aufmerksam. Er hatte nämlich festgestellt, dass das Brückengeländer unten keinerlei Schutzvorrichtung hat. Durch die Spalte zwischen Geländer und Fußweg passen problemlos Steine unterschiedlicher Größe, leere Getränkedosen oder Flaschen. Da dieser Weg für Pfalzeler Kinder und Jugendliche der Hauptweg zum Schulzentrum Mäusheckerweg ist, sei die Gefahr sehr groß, dass unbeabsichtigt derartige Gegenstände auf die Fahrbahn "gekickt" werden. Also regte er in jener Sitzung des Ortsbeirates 2002 den "Einbau von Barrieren" an. Eine Reaktion erfolgte damals nicht. Nun ist die Eröffnung der Straße für Anfang 2007 geplant. Ein Umstand, der Denker nach wiederholten Hinweisen auf die Problematik aktiv werden ließ. So wandte man sich im August an die Landtagsabgeordneten Ingeborg Sahler-Fesel und Manfred Nink. Die sahen zwar, dass das Anliegen "ohne Zweifel Sinn macht", fanden jedoch keine Bestätigung bei der zuständigen Behörde, dem "Landesbetrieb Straßen und Verkehr" in der Trierer Dasbachstraße. Ein Schutz, wie er vorgeschlagen worden war, sei "nicht üblich" und im angesprochenen Fall "nicht für notwendig erachtet". Zudem könnten Gegenstände ja auch über das Geländer geworfen und somit trotzdem zur Gefahr werden. Sollte jedoch, so die Auskunft des Amtes, nach Eröffnung der Straße ein Problem in der befürchteten Art auftreten, "könnte über Maßnahmen nachgedacht werden". Diese Aussage bringt Bernd Denker fast zur Weißglut. Denn gerade den ersten Unfall aus Unachtsamkeit möchte der 57jährige vermeiden helfen. Manfred Nink, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, hat sich inzwischen dem Anliegen angeschlossen und schriftlich beim zuständigen Landesbetrieb um zügiges Handeln gebeten. Eine Antwort auf das Schreiben vom 15. November 2006 steht noch aus. "Damit haben wir jedenfalls alles getan, um auf das Problem aufmerksam zu machen und die unnötige Gefährdung zu verhindern", stellt Bernd Denker fest.

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