Gelb bleibt, Grün kommt dazu

TRIER. Zehn Jahre lange suchte die Deutsche Post AG einen Käufer für ihr Gelände am Hauptbahnhof. Nun fand sie gleich zwei: Die Trierer Triwo AG übernimmt den Teil mit dem Hochhaus, das Land Rheinland-Pfalz die gut doppelt so große Fläche nördlich davon für den Neubau des Polizeipräsidiums.

Mit der Triwo verhandelte die Post bereits 1996. "Wir hatten aber damals keine konkrete Verwertungs-Idee", sagt Wilfried Biewer, Geschäftsführer der Projektentwicklungs- und Bauträgergesellschaft. Das änderte sich, als das Mainzer Innenministerium einen neuen Standort für das Polizeipräsidium Trier suchte. Elf Grundstücke wurden seit 2005 geprüft. Vor sechs Wochen kristallisierte sich das Post-Areal als sinnvollste Lösung heraus (der TV berichtete). Hindernis bislang: Die Post strebte einen Komplett-Verkauf an, Mainz wiederum hat keine Verwendung für die meisten der Immobilien auf dem 23 000-Quadratmeter-Areal. Das brachte die Triwo ins Geschäft. Biewer: "Wir übernehmen den 6800 Quadratmeter umfassenden Grundstücksteil mit der Poststelle, dem Hochhaus und den direkt daran angeschlossenen Nebengebäuden." Sämtliche dort untergebrachten Post-Einrichtungen (unter anderem Postbank, Zustelleinrichtungen und -stützpunkt sowie das Service-Unternehmen IT-Solution) werden laut Biewer "als Mieter in den Objekten verbleiben". Das Teilareal, das der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) kauft, ist gut doppelt so groß. Dort, zwischen Post-Hochhaus und Bus-Betriebshof der Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft (RMV) soll ab Mitte 2008 das neue Polizeipräsidium entstehen. Das bisherige Gebäude für die Paketverteilung soll "aufgrund der guten Bausubstanz ebenso in das Neubauprojekt integriert werden wie die Kellerräume des ehemaligen Ausbildungsgebäudes", sagt LBB-Chef Hubert Heimann. Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) ist mit dem künftigen Präsidiums-Standort "vollauf zufrieden. Er ist ausreichend groß, zentral gelegen und gut erreichbar." Dank künftig zweier Inspektionen (die in der Salvianstraße bleibt erhalten) werde "die polizeiliche Präsenz und Erreichbarkeit in Stadt und Umland optimiert". Polizeipräsident Manfred Bitter zeigt sich "erfreut, dass die Standort-Entscheidung gefallen ist" und spricht von einer hervorragenden Perspektive für die Polizei. Über den Kaufpreis war offiziell nichts zu erfahren; laut Branchenkenner dürften sechs bis sieben Millionen Euro an die Post AG fließen. Zu den Kosten des Präsidiums-Neubaus wollte sich LBB-Chef Heimann ebenfalls nicht äußern: "So weit sind wir noch nicht. Das müssen die Planungen erst ergeben." Weiterhin ungewiss ist das Schicksal des alten Polizeipräsidiums in der Südallee: "Wir versuchen, einen Mieter oder Käufer zu finden." Offenbar keine ganz einfaches Unterfangen, denn laut Heimann ist die Nachfrage "nicht so prickelnd".

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