Geld aus Mainz für Radweg an der Spitzmühle

Der Lückenschluss im Radweg zwischen Kaiserthermen-Kreisverkehr und Spitzmühle kommt noch in diesem Jahr. Das Land hat einen Zuschuss von 210 000 Euro für den Bau des insgesamt rund 360 000 Euro teuren und rund 240 Meter langen Radwegestücks bewilligt.

 Abruptes Ende: Der im vorigen Jahr gebaute Radweg entlang des Stadtbads endet unvermittelt hinter dem Kreisverkehr. Weitergebaut werden soll der Fahrradweg noch in diesem Jahr. TV-Foto: Christiane Wolff

Abruptes Ende: Der im vorigen Jahr gebaute Radweg entlang des Stadtbads endet unvermittelt hinter dem Kreisverkehr. Weitergebaut werden soll der Fahrradweg noch in diesem Jahr. TV-Foto: Christiane Wolff

Trier. Noch bevor eine entsprechende Mitteilung bei der Trie rer Stadtverwaltung eingegangen ist, informierte das Büro des rheinland-pfälzischen Verkehrsministers gestern die Medien: "Hendrik Hering hat der Stadt Trier für den Neubau des Radwegs entlang der Straße Spitzmühle einen Zuschuss in Höhe von rund 210 000 Euro zugesagt", heißt es in der Pressemitteilung.

"Wir haben den Bewilligungsbescheid über den Zuschuss noch nicht vorliegen", bedauerte Wolfgang van Bellen, Leiter des Trierer Tiefbauamts auf TV-Anfrage. Warum der von Minister Hering angekündigte Zuschuss von 210 000 den von der Stadtverwaltung erwarteten Landesanteil für das Bauprojekt um rund 50 000 Euro übersteigt, könne er daher noch nicht sagen. "Da müssen wir erst mal genau in den Zuschussbescheid reinschauen - wenn wir ihn denn haben - um zu sehen, welche Kosten das Land alles als förderfähig anerkannt hat", erklärt van Bellen.

Höherer Zuschuss, stabile Gesamtkosten



Der zuständige städtische Dezernatsausschuss IV unter Leitung von Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani hatte den Baubeschluss für das Radwegeteilstück Anfang Dezember 2009 gefasst. Der neue Abschnitt soll zwei bereits bestehende Radwege miteinander verknüpfen: den im vorigen Jahr gebauten Radweg entlang des Stadtbads und des Kaiserthermen-Kreisverkehrs und den Radweg, der auf der gleichen Straßenseite am Fußgängerüberweg auf Höhe des Parkplatzes am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium beginnt.

Rund 240 Meter beträgt das Fehlstück zwischen diesen beiden Fahrradwegen. Veranschlagt sind für den Lückenschluss rund 357 000 Euro. Schießt das Land wie angekündigt 210 000 Euro zu, bleiben für die Stadt 147 000 Euro übrig. Denn dass die erwartete Zuschusssumme sich von gut 160 000 Euro auf 210 000 Euro erhöht habe, bedeute keineswegs, dass die Gesamtkosten gestiegen sind, betont van Bellen. "Sobald wir den Bewilligungsbescheid haben, bereiten wir die Ausschreibungsunterlagen vor", erklärt der Tiefbauamtsleiter. "Auf die Ausschreibung erhalten wir bestimmt günstige Angebote - denn die Auftragslage im Straßenbau ist derzeit leider sehr mau." Anschließend müsse der Dezernatsausschuss die Auftragvergabe beschließen. "Das wird im September oder Oktober so weit sein", schätzt van Bellen. Mit dem Bau des rund 240 Meter langen Radwegestücks könne die ausgewählte Firma dann noch in diesem Jahr beginnen.

SPD und Grüne kritisieren Bordstein-Radweg



Nicht nur der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC), auch SPD und Grüne hatten den Radweg kritisiert: Der Bau von durch Bordsteine abgesetzten, separaten Radwegen sei nicht nur sehr teuer, sondern für die Radfahrer nicht optimal. Der ADFC zieht Radfahrstreifen vor, die auf der normalen Fahrbahn durch Markierungen hervorgehoben und abgegrenzt sind. Diese seien nicht nur viel günstiger einzurichten, sondern integrierten die Radfahrer auch in den normalen Verkehr und lenke so die Aufmerksamkeit der Autofahrer auf die Radler - was wiederum mehr Sicherheit für diese im Gesamtverkehr mit sich bringe.

Die Stadtverwaltung hatte zwar zugesagt, beim Neubau von Straßen solche Fahrradstreifen künftig in die Fahrbahnplanung zu integrieren. Beim beabsichtigten Ausbau der Loebstraße in Trier-Nord ist allerdings ebenfalls ein teurer Bordstein-Radweg statt eines auf der Fahrbahn markierten Radfahrstreifens vorgesehen.

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