Geld fließt, Dissens bleibt

TRIER. Eine zusätzliche Pauschale von 12 000 Euro soll das Tierheim Trier-Zewen pro Jahr vom Kreis und den Verbandsgemeinden bekommen. "Wir begrüßen, dass sich jetzt etwas bewegt" – mit diesen vorsichtigen Worten reagierte gestern Tierheim-Leiter Andreas Lindig auf die Entscheidung des Landrates und der Bürgermeister. Der Kampf um die Fund-Katzen ist damit jedoch nicht beendet.

Denn die Bürgermeister wollen sich im Bezug auf die Katzen weiterhin nicht in die Pflicht nehmen lassen. Thomas Müller, Pressesprecher der Kreisverwaltung, erläutert, zu welchem Schluss die Runde der Verwaltungschefs gekommen ist: "Nach dem Gesetz ist grundsätzlich der Finder zur Verwahrung der Katze verpflichtet und deshalb auch für den Aufwendungsersatzanspruch in Anspruch zu nehmen." Im Klartext: Wer eine Katze findet, muss auch für sie sorgen oder alternativ die Versorgungspauschale an das Tierheim zahlen. "Der Finder muss den Beweis erbringen, ob es sich um ein Fundtier oder ein herrenloses Tier handelt", so Müller. Zur Erinnerung: Als Fundtiere gelten Katzen, die auf die Pflege durch den Menschen angewiesen und den Umgang mit diesem gewohnt sind. Herrenlose Tiere sind wild und fallen nicht in die Zuständigkeit der Kommunen. Die Bürgermeister sehen in der - freiwilligen - Pauschalkostenzuweisung von 1000 Euro pro Verbandsgemeinde und 5000 Euro vom Landkreis "eine Möglichkeit für eine sinnvolle Unterstützung des Trierer Tierheims". Auch der Kreis habe als Veterinärbehörde ein Interesse am Fortbestand der Leistungen des Tierheims. Andreas Lindig will diese neue Hilfsbereitschaft nicht abwerten. "Ich bin den Bürgermeistern und dem Landrat sehr dankbar", sagt er. "Es wird sich jedoch noch zeigen müssen, ob diese 12 000 Euro ausreichen, um die Zukunft des Tierheims zu sichern." Der Dissens in der Katzen-Diskussion bleibt bestehen. "Wir bedauern, dass die Kommunen weiterhin nicht bereit sind, die komplette Verantwortung für die in ihrem Beritt aufgetauchten Fund-Katzen zu übernehmen", so Lindig. 538 Anrufer beteiligten sich am Telefon-Voting des TV - eine hervorragende Resonanz. Die Frage lautete: Sollen die Kommunen mehr Geld in die Versorgung der in ihrem Beritt gefundenen Tierheim-Bewohner investieren? 506 TV-Leser (94,05 Prozent) sagten Ja, nur 32 (5,95 Prozent) sagten Nein. Leser-Echo SEITE 12

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