Geld für den Glockenturm sammeln

Trier · Stifter gesucht! Die jahrhundertealte Stiftsgeschichte von St. Paulin wird fortgeschrieben: Die Freunde und Förderer der barocken Basilika haben jetzt den ersten Stifterbrief mit einer Radierung von Waltraud Jammers vorgestellt. Anreiz und Dank für alle, die für die dringend notwendige Sanierung des Glockenturms spenden.

 Vor der Bronzebüste des heiligen Paulinus und mit dem Sorgenkind im Hintergrund: Pastor Joachim Waldorf (links) und Peter Schmitz (rechts) vom Förderverein stellen den ersten Stifterbrief vor. Unproblematisch und schnell umgesetzt Dank der Unterstützung von Hiltrud Zock (Zweite von rechts) von der Kulturstiftung Trier, Künstlerin Waltraud Jammers (in der Mitte) und Silvia Günther (Zweite von links) von ensch media. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Vor der Bronzebüste des heiligen Paulinus und mit dem Sorgenkind im Hintergrund: Pastor Joachim Waldorf (links) und Peter Schmitz (rechts) vom Förderverein stellen den ersten Stifterbrief vor. Unproblematisch und schnell umgesetzt Dank der Unterstützung von Hiltrud Zock (Zweite von rechts) von der Kulturstiftung Trier, Künstlerin Waltraud Jammers (in der Mitte) und Silvia Günther (Zweite von links) von ensch media. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Trier. Was in Dresden mit dem Stifterbrief für die Frauenkirche geschafft wurde, soll auch in Trier gelingen. Für die dringend notwendige Renovierung des Glockenturms braucht die Kirchengemeinde Geld. 1,6 Millionen Euro kostet die Gesamtsanierung von Turm, Dach und Fassade. 40 Prozent davon muss die Kirchengemeinde stemmen. Die anderen 60 Prozent übernimmt, weil substanzerhaltend, das Bistum.
Die letzte Außenrenovierung liegt 35 Jahre zurück, die letzte Innenrenovierung 20 Jahre. "Wir rüsten schon vor Weihnachten ein!", sagt Pastor Joachim Waldorf. "Wir müssen handeln. In die Fugen des Glockenturms dringt seit Jahren Wasser ein. Das Turmkreuz und die Pylonen sind nicht mehr standfest."
Schnell, unbürokratisch und unkompliziert hat die Kulturstiftung Trier das Motiv der Basilika für den Stifterbrief zur Verfügung gestellt. Hiltrud Zock von der Kulturstiftung zog die Strippen und stellte den Kontakt zur renommierten Trierer Künstlerin Waltraud Jammers her. Diese hatte vor drei Jahren das St. Paulin-Motiv für die Kulturaktie kreiert und sich auf Anhieb bereit erklärt, das Engagement des Fördervereins zu unterstützen. "Der Blick in die unruhige 1700 Jahre alte Geschichte der Kirche war für mich Anregung, diese Radierung zu entwerfen", sagt die Ramboux-Preisträgerin. "Da sieht man einerseits die harmonische Mosellandschaft, da sind aber auch Spuren der Verwüstungen in der Stadt abzulesen. Überfälle und Kriege haben diese alte Kultstätte der Christen oft vernichtet. Mit viel Mut und festem Willen ist stets eine neue Kirche auf den alten Ruinen aufgebaut worden. Ein mutiges Glaubenszeugnis."
300 000 Euro möchte der Förderverein bis 2018 sammeln. "Wir sind auf einem guten Weg", sagt der Vorsitzende Peter Schmitz. In knapp eineinhalb Jahren sei der Verein der Freunde und Förderer auf 60 Mitglieder angewachsen. 40 000 Euro seien schon im Topf.
Gut angekommen sei auch die Benefizreihe mit fünf Kirchenkonzerten und einer Gemäldeausstellung.
"Wenn alles so schnell und reibungslos läuft wie die Umsetzung des Stifterbriefs, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen", sagt Schmitz mit einem Schmunzeln.
Nicht einmal vier Wochen seien von der Idee bis zur Vorstellung des Briefes vergangen. Die Sanierung, so hofft Pastor Waldorf, könnte bis 2016 beendet sein.
Extra

Die Freunde und Förderer der Basilika St. Paulin Trier e.V. fördern "erhaltende und verschönernde Maßnahmen am Bauwerk und der Inneneinrichtung". Spendenkonto Nummer 1047711 bei der Sparkasse Trier. Spendenbescheinigungen werden ausgestellt. Jahresbeitrag für den Förderverein: zwölf Euro oder mehr. Weitere Informationen -- auch über den Stifterbrief - unter Telefon 0651/270850. sbn

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