Geld für die Schulen

TRIER. Gravierende Sicherheitsmängel an Trierer Schulen sollen durch ein Sonderprogramm in diesem und im kommenden Jahr behoben werden. Der Stadtrat hat am Dienstagabend drei Millionen Euro für die Maßnahmen bewilligt.

Um die Schulen im Stadtgebiet ist es insgesamt schlecht bestellt. Kürzlich wurde seitens des zuständigen städtischen Dezernenten Ulrich Holkenbrink festgestellt, dass sich der Investitionsstau mittlerweile auf rund 30 Millionen Euro beläuft. Jeder Cent tut Not, und so war sich der Stadtrat einig: Alle Fraktionen begrüßten das nun aufgelegte Sofortprogramm, dessen Umsetzung so schnell wie möglich beginnen soll. Verschiedene Schulzentren und Schulen sind vom TÜV begutachtet worden. Auch die Feuerwehr und die Bauaufsicht haben sich vor Ort umgesehen. Fazit: Sport- und Mehrzweckhallen (Mäusheckerweg, Keune-Grundschule), naturwissenschaftliche Unterrichtsräume (Mäusheckerweg, Berufsbildende Schulen) und Werkräume (Mäusheckerweg, Berufsbildende Schulen) können nur noch eingeschränkt genutzt werden. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Zwei Millionen Euro sind nun veranschlagt, um die Sicherheitsmängel zu beheben. Eine weitere Million Euro soll für Energiesparmaßnahmen aufgewendet werden. So sind die Heizungsanlagen im Schulzentrum Wolfsberg und in der Treverschule mehr als 30 Jahre alt und verursachen einen hohen Reperaturaufwand. Die Elektrospeicherheizungen in den Grundschulen Quint, Ruwer und Unter Gerst stammen noch aus den 60er-Jahren und sollen ebenfalls saniert werden. CDU-Sprecherin Claudine Cornelius begrüßte das Sofortprogramm ausdrücklich. Ihre Fraktion habe die Notwendigkeit von Investitionen in die Schulen stets betont. Gleichermaßen argumentierte Ingeborg Sahler (SPD). Sie kritisierte allerdings auch den Dezernenten Holkenbrink und bemängelte den mangelnden Informationsfluss seitens der Verwaltung. So sei im Dezernatsausschuss die dem Rat vorgelegte Liste der Sanierungsmaßnahmen nicht diskutiert worden. Oberbürgermeister Helmut Schröer (CDU) erklärte, die Verwaltung habe das Sofortprogramm unbedingt noch auf den Weg bringen wollen. Denn auf Grund der Kommunalwahl am 13. Juni gebe es vier Monate lang keine Ratssitzung mehr. Für die UBM stellte Hans-Alwin Schmitz die Notwendigkeit der Investitionen heraus. Gleichwohl dürfe nicht vergessen werden, "dass hier keine Mittel verteilt, sondern zusätzliche Schulden gemacht werden". Gerd Dahm (Grüne) erklärte die Zustimmung seiner Fraktion, übte allerdings grundsätzliche Kritik. "Die Vorlage bietet keinen Anlass zur Freude. Die zusätzlichen Mittel vertuschen nicht das Problem, dass die Schulen jährlich eine Million Euro Substanzverlust verzeichnen." Während alle anderen Dezernate im Haushalt über Geld verfügen könnten, "bleiben für die Schulen lediglich stets Sonderkredite übrig".

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