Geliehene Schulbücher: Nächste Woche Rückgabe

Trier · Voraussichtlich schon in der nächsten Woche müssen die Schüler, die im vorigen Jahr am neuen Schulbuchausleihsystem teilgenommen haben, die geliehenen Bücher in ihren Schulen zurückgeben. Beschädigte und verschwundene Bücher werden den Eltern in Rechnung gestellt.

Trier. Das Aufatmen im städtischen Schulamt dürfte deutlich zu hören gewesen sein: Mit dem sächsischen Dienstleister VAL Bücher- und Lehrmittelservice hat die Stadt einen Partner mit Erfahrung bei der Ausleihe von Schulbüchern gefunden. "Die Firma wickelt zum Beispiel auch für die Stadt Hamburg die Schulbuchausleihe ab - wir haben die Referenzen geprüft und nur Positives gehört", berichtet der städtische Pressesprecher Ralf Frühauf.
Im vorigen Jahr hatte das neu eingeführte Schulbuchausleihsystem die Stadtverwaltung vor schier unlösbar scheinende logistische Probleme gestellt: Zehntausende Schulbücher mussten bestellt, elektronisch katalogisiert und einzelnen Schülern per Computercode zugeordnet werden. In einer Lagerhalle türmten sich die Bücherstapel. 130 000 Euro zahlte die Stadt an den Bürgerservice, der das Sortieren und Registrieren übernahm und die für jeden Schüler individuell zusammengestellten Buchpakete an die Schulen auslieferte. Letztendlich funktionierte das auch - die beteiligten Mitarbeiter von Verwaltung und Bürgerservice ließen dabei allerdings einige Nerven.
Wegen des großen Auftragsvolumens musste die Stadt in diesem Jahr die Dienstleistung ausschreiben. "Unter zwei Angeboten haben wir uns für das günstigere der Firma VAL entschieden", berichtet Frühauf.
Die Verantwortlichen in den Schulen werden heute über das weitere Prozedere informiert. Die Rahmenbedingungen stehen bereits fest:
Rückgabe: Bereits nächste Woche - gut zwei Wochen vor Schuljahresende - sollen die Schüler, die am Ausleihsystem teilgenommen haben, die geliehenen Bücher in ihren Schulen zurückgeben. Heute werden darüber die Schulen offiziell informiert, anschließend werden die genauen Rückgabetermine den Schülern und Eltern bekanntgegeben.
Schadenersatz: Der private Bücher-Dienstleister VAL nimmt die Bücher an und beurteilt, ob diese so stark beschädigt sind, dass sie nicht mehr verwendet werden können. Für nicht mehr verwendbare oder verloren gegangene Bücher müssen die Eltern Schadenersatz leisten und erhalten entsprechende Rechnungen.
Logistik: Im vorigen Jahr hatte die Schulbuchausleihe mit den Klassen fünf bis zehn begonnen. In diesem Jahr kommen die Oberstufen von Gymnasien, Fachoberschulen und Berufsschulen dazu. Im nächsten Jahr wird das System auf die Grundschulen erweitert.
Die Stadt rechnet mit Zehntausenden Büchern, die in diesem Jahr zurückgenommen, neu ausgeliehen und neu bestellt werden müssen. Zwischengelagert werden die Büchermassen in einer Lagerhalle, die dafür angemietet wird.
Buchausgabe: Wer an der Schulbuchausleihe teilnimmt, erhält in den ersten Schultagen nach den Sommerferien sein individuelles Buchpaket in der Schule ausgehändigt.
Teilnahme: Für die unentgeltliche Schulbuchausleihe, bei der Kinder von Eltern, die bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreiten (zum Beispiel 30 000 Euro Jahreseinkommen bei zwei Kindern) Bücher und anderes Lernmaterial gratis erhalten, war die Anmeldefrist am 15. März abgelaufen. Zur sogenannten entgeltlichen Schulbuchausleihe, an der alle unabhängig vom Einkommen teilnahmeberechtigt sind, können Eltern ihre Kinder noch bis zum 7. Juni anmelden. Anmeldeformulare gibt\'s in den Schulen und beim Schulamt.
Quote: Von den 5600 Trierer Kindern, die die Klassen fünf bis zehn besuchen, haben sich im vorigen Jahr 2800 zur unentgeltlichen und entgeltlichen Schulbuchausleihe angemeldet, was einer Quote von ziemlich genau 50 Prozent entspricht. In diesem Schuljahr, in dem die Schulbuchausleihe auf die gymnasialen Oberstufen sowie Berufs- und Fachoberschulen ausgeweitet wurde, sind 9000 Schüler teilnahmeberechtigt. Weil die Anmeldefrist für die entgeltliche Ausleihe noch läuft, steht die Teilnehmerquote noch nicht fest.

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