Gemeindewege und Kirchenland tabu

Für die Firma Lava Stolz wird es schwieriger, zusammenhängende Flächen für einen Steinbruch bei Olk zu bekommen: Die Kirchengemeinden Ralingen und Welschbillig wollen ihr Land nicht veräußern; die Gemeinde Ralingen hat beschlossen, keine Wege zu verkaufen.

Ralingen/Welschbillig. Während Investor Lava Stolz (Hillesheim) bemüht ist, sich vorvertraglich Parzellen von Grundstückseigentümern im "Weißland" zu sichern (der TV berichtete), sind einige Flächen bereits für "unverkäuflich" erklärt worden. Kürzlich hat der Gemeinderat Ralingen beschlossen, ihre im Bereich des potenziellen Steinbruch-Geländes liegenden Gemeindewege nicht für Ausbeutungszwecke zu verkaufen. Das schränkt die Möglichkeit des Investors, an nutzbare Parzellen zu kommen, erheblich ein. Ralingens Ortsbürgermeister Oswald Disch schätzt, dass jetzt keine zusammenhängenden Flächen mehr übrig bleiben, die größer als 25 Hektar sind; Stolz hatte den Bedarf mit "Minimum 80 Hektar" angegeben.

Firma Stolz fragt bei Rendantur an



Auch die Kirchengemeinden Ralingen und Welschbillig wollen ihre Ländereien nicht hergeben, falls sie in das angestrebte Kalkstein-Abbaugebiet fallen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir verkaufen", sagt der stellvertretende Vorsitzende des Welschbilliger Pfarrverwaltungsrats, Egon Hansjosten. Unklar sei allerdings, ob überhaupt Kircheneigentum betroffen sei. "Wir haben bisher nur Skizzen auswerten können, und danach könnte es sein, dass keine Grundstücke von uns in diesem Bereich liegen." Die Firma Stolz habe aber bei der Rendantur mündlich wegen eines Verkaufs angefragt und sei daraufhin gebeten worden, eine schriftliche Anfrage zu stellen, so Hansjosten. Auch der Pfarrverwaltungsrat Ralingen will kein Land für Zwecke der Rohstoffgewinnung verkaufen. Ein entsprechender Beschluss sei noch nicht gefasst, sagt Mitglied Alfred Wirtz, aber geplant. Unklar ist allerdings auch hier, ob die 5000 Quadratmeter, die die Ralinger Kirchengemeinde besitzt, das Steinbruchgelände überhaupt tangieren.

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