Dynamite Funk Gemeinsam – aawer dahemm! Helmut Leiendeckers Corona-Aufruf wird zum Song (Video)

Trier · Helmut Leiendeckers Aufruf geht seit Freitag viral – und Dynamite Funk und viele andere setzen sich kreativ damit auseinander. Ein Aufruf für mehr Miteinander!

 In einem Video appelliert Helmut Leiendecker an die Trierer Bürger wegen des Coronavirus: „Bleif dahemm!“

In einem Video appelliert Helmut Leiendecker an die Trierer Bürger wegen des Coronavirus: „Bleif dahemm!“

Foto: Ernst Mettlach / Stadt Trier

Manchmal sind die kleinen Ideen die, die große Wellen schlagen. Als Helmut Leiendecker mit Ernst Mettlach vom Presseamt der Stadt Trier am Freitagmittag vor dem Ginsterbusch in seinem Garten stand, hätte er zumindest nicht gedacht, dass das Video so gut ankommen würde. Ein paar Sätze sollte das Trierer Urgestein auf Mundart in die Kamera sprechen: Die Fünf Gebote von Helmut Leiendecker. Inzwischen haben etliche Trierer das Video gesehen, in dem er alle auffordert: „Händ wäschen, 1,50 Meter Abstand haalen, bleif mim Aorsch dahemm!“.

Auch Jürgen Schulz hat den Beitrag bei Facebook gesehen und hatte direkt eine Idee: Das könnte man doch mit Musik unterlegen! Gesagt, getan: Der Schlagzeuger der Trierer Funk-Rock-Band Dynamite Funk setzt sich in sein Tonstudio und spielt einen passenden Beat ein. In seinem Studio TonSchulz hat die Leiendecker Bloas ihr letztes Album eingespielt, er selbst war lange Jahre als Tontechniker mit der Band unterwegs. Klar, dass Leiendecker da kein Problem hat, dass sein Video verwendet wird. Auch die eigene Band ist schnell überzeugt und die Musiker von Dynamite Funk setzen sich in ihren Wohnungen hin und nehmen ihren jeweiligen Part auf. Per Dropbox geht alles an Schulz, der die einzelnen Spuren zusammensetzt. „Eigentlich war es fast so, wie viele Bands inzwischen arbeiten“, beschreibt Simon Engelbert, der Bassist der Band, die Arbeitsweise. Viele Musiker arbeiten heute dezentral und schicken sich insbesondere beim Songschreiben einzelne Dateien und Musikschnipsel zu, die dann später gemeinsam – oder wie jetzt räumlich getrennt – zusammengesetzt werden.

Für das Video nehmen sich die Musiker jeweils beim Einspielen auf. Die gut miteinander vernetzten Künstler schreiben Johannes Kolz an, den Grafiker von Alles Trier. Auch er ist gerne mit dabei und vervollständigt das Video mit einigen Zeichnungen.

Unter anderem auf der Facebook-Seite der Band wird das Video hochgeladen. Innerhalb von 23 Stunden (Stand Montagnachmittag) wird der Beitrag 550 Mal geteilt, erhält etliche Likes und Kommentare. Alle zeigen sich begeistert von der kreativen Leistung der Musiker – und natürlich von Helmut Leiendecker. Dem ist vor allem wichtig: „Solange wir nur einen dazu bekommen, zu Hause zu bleiben, bin ich schon zufrieden.“ Ihm gefalle an dem Feature von Dynamite Funk vor allem, dass das Projekt so mehr Generationen erreiche und gerade die Jüngeren angesprochen würden.

Um noch mehr Menschen zu erreichen, steigt jetzt auch die Trierer Tourismus und Marketing GmbH (ttm) mit ein. „Wir wollen damit einen positiven Beitrag zur Vernetzung der Stadt leisten“, erzählt Paula Kolz, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

Auf der Facebook-Seite „Trier erleben“ gibt es einen Aufruf: Bis zum Ende der Woche sollen Bürgerinnen und Bürger kleine Videos einschicken, in denen sie den Refrain (laut oder auch leise) mitsingen (siehe Extra). So solle gezeigt werden, dass die ganze Stadt dahinter stehe und diejenigen, die gerade wirklich viel für die Gesellschaft leisteten, sollten besonders ins Licht gerückt und sichtbar werden.

Gemeinsam – und doch getrennt – haben also viele Trierer schon an dem Aufruf von Helmut Leiendecker mitgewirkt. Jetzt können es noch viel mehr werden und ein Zeichen dafür setzen, dass Trier das gemeinsam schafft.

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