Gemeinsam bauen, gemeinsam leben

Trier · Das erste gemeinschaftliche Wohnprojekt Triers nimmt Formen an. Die Stadt hat dem Verein Zak eine 2800 Quadratmeter große Fläche im Baugebiet BU 13 auf der Tarforster Höhe reserviert. Nun können die Mitglieder mit der Detailplanung des Gebäudes für 20 Wohneinheiten beginnen.

 Die erste Hürde ist genommen: Jetzt können Michael Fuchs, Jürgen Beling, Ingrid Erdmann (von links) und die anderen Mitglieder des Vereins Zak mit den Planungen für ihr gemeinschaftliches Wohnprojekt starten. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Die erste Hürde ist genommen: Jetzt können Michael Fuchs, Jürgen Beling, Ingrid Erdmann (von links) und die anderen Mitglieder des Vereins Zak mit den Planungen für ihr gemeinschaftliches Wohnprojekt starten. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier. "Das ist der Startschuss!" Michael Fuchs freut sich: "Von jetzt an rechnen wir." Wir - das ist der Verein "Zusammen, Aktiv und Kreativ" (Zak), der sich vor sechs Jahren als Initiative gegründet hat. Sein Ziel: Wohnraum für 20 Parteien zu schaffen, die gemeinschaftlich und generationsübergreifend leben möchten. Nun ist ein wichtiger Schritt getan: Der Verein hat die Kaufoption auf ein 2800 Quadratmeter großes Grundstück im Baugebiet Im Freschfeld BU 13 auf der Tarforster Höhe erworben. Dieses hat die Stadt für ein Modellprojekt "generationengemischtes barrierefreies Wohnen" reserviert - und Zak hat zugeschlagen.
"Wir haben jetzt sechs Monate Zeit, den Bauantrag zu stellen", sagt Fuchs. Wenn die Planungen genehmigt sind, kann der Verein die Fläche kaufen. 17 Bauwillige sind mit Fuchs und seiner Frau an Bord. Deshalb überlegt die Gruppe, das gesamte Projekt in einem Bauabschnitt zu errichten. "Das reduziert die Kosten", ist sich Fuchs sicher. Geplant waren ursprünglich zwei Abschnitte, aber da habe es noch nicht so viele Interessenten gegeben.
Nun nehmen die Mitglieder erstmals Geld in die Hand. "Die erste Investition war die Option", erklärt Jürgen Beling, erster Vorsitzender von Zak. "Dann kommen die Planungskosten des Architekten hinzu. Das müssen wir alles vorfinanzieren." Daher hofft Beling, schnell weitere und vor allem jüngere Interessenten zu finden. Denn die 34 Mitglieder von Zak seien zwischen Mitte 40 und 70 Jahre alt.
"Das Alter gibt uns zu denken. Wir überlegen, woran es liegt." Denn das Wohnprojekt basiert auf der Idee, dass mehrere Generationen zusammen unter einem Dach leben. Vor allem junge Familien sind gefragt. Für sie ist die Lage besonders günstig: Gleich nebenan entsteht ein Kindergarten, die Grundschule ist in unmittelbarer Nähe, ebenso Einkaufsmöglichkeiten, Apotheke, Bank, Arzt, Kneipe, dazu eine Busanbindung im Zehn-Minuten-Takt in die Stadt.
"Die Stelle hier ist genial", bestätigt Fuchs. "Als wir das vor einem halben Jahr gesehen haben, haben meine Frau und ich beschlossen, unser Haus in Tarforst aufzugeben." Sie wollen, wie auch Familie Beling, einen Anteil an der noch zu gründenden Genossenschaft erwerben. "Diese gibt uns die Wohnung zur Dauernutzung, einschließlich der gemeinschaftlichen Anlagen", sagt Fuchs. "Was hier entsteht, ist das Eigentum aller."
Die Kosten des Projekts betragen, so Beling, rund vier Millionen Euro. "Wir rechnen mit Baukosten von 2000 bis 2050 Euro pro Quadratmeter, ohne die Grundstückskosten." Fuchs schätzt, dass bis Anfang 2014 die Planungen so weit fortgeschritten sind, "dass wir anfangen können zu bauen".

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