Fell. Die Stecknadeln mit den bunten Plastikköpfchen: Die hat die 6-jährige Inge dem 8-jährigen Winfried an sein Hemd gesteckt und damit sein Herz im Sturm erobert. Aus der einstigen Kinderliebe der 1940er Jahre ist dann eine lange gemeinsame und intensive Zeit geworden. 1956 haben die beiden in der Trierer Kirche St. Paulin geheiratet. Der heute 83-jährige Winfried gesteht lächelnd: "Wir mussten heiraten, die Tochter war ja unterwegs." Seine 81-jährige Frau Inge, die er Liebchen nennt, nickt und verrät das Geheimrezept ihrer langen Ehe: "Zusammenhalt und viel Liebe." Um die Tochter haben sie sich dann auch gemeinsam gekümmert. Sie, die gelernte Friseurin, und er, der gelernte Friseur. "Als die Tochter dann aber kam, musste ich mehr Geld verdienen. Als Friseur ist das schwierig gewesen, also schulte ich auf Mechaniker um und arbeitete auf dem Petrisberg in einer großen Elektronikfirma", fügt der Jubilar hinzu. Nebenbei hat er lang Fußball gespielt und im Feller Chor gesungen. Inge hat 30 Jahre in einem Feller Friseursalon gearbeitet. Nebenbei war sie in der Gymnastikgruppe aktiv. Sie war für die drei Enkel da und kümmert sich auch heute noch um die vier Urenkel. "Die halten mich ganz schön auf Trab", gesteht die vitale Jubilarin.
Gemeinsam haben sie ein schönes Einfamilienhaus auf einem Hügel in der Feller Burgstraße gebaut. Dort genießen sie den einmaligen Rundumblick über die idyllisch gelegenen Feller Weinberge. Direkt vor ihrem Grundstück steht ein mittelalterlicher Torbogen der alten Feller Burg. Und durch diesen Bogen marschieren an ihrem großen Ehrentag die hohen Gratulanten. Darunter auch die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Schweich, Christiane Horsch: "Sie sind ein gutes Beispiel für eine gelungene Ehe", sagt sie. sj