Gemeinsam für Langsur und Europa

Langsur · In Langsur ist wieder mal viel los gewesen: Fast 800 Mitglieder zeigten beim beeindruckenden "Tag der Vereine", was man gemeinsam so alles machen kann - und grenzüberschreitend Engagierte bekamen zum zweiten Mal eine Auszeichnung.

Langsur. Dass es sich in Langsur gut lebt und dies besonders im regen Vereinsleben begründet liegt, das ist ja durch eine Studie bereits wissenschaftlich belegt. Einen weiteren, ganz plastischen Beleg für die lebendige Vielfalt der Gemeinde lieferte der parallel zur Kirmes ausgerichtete "Tag der Vereine", der ebenso wie die universitäre Studie aus einer Dorfmoderation heraus begründet wurde: 16 Gruppierungen mit insgesamt rund 780 Mitgliedern haben in der Mehrzweckhalle ihre Stände aufgebaut, um sich zu präsentieren - und vielleicht auch noch das ein oder andere neue Mitglied anzulocken.
Feuerwehr demonstriert Einsatz


So konnte man sich beispielsweise über den Kulturverein Longasura ebenso informieren wie über die Theater- und Karnevalsgruppen, den Tennisverein Metzdorf oder die Seniorengruppe Langsur. Die Musikvereine Langsur und Mesenich präsentierten sich zudem durch schöne Musik.
Die Einzigen, die fehlten, waren die Vertreter des Sportvereins - die aber nicht etwa verschlafen haben: "Die sind heute alle aktiv auf den Sportplätzen tätig", erklärte Ortsbürgermeister Rüdiger Artz, der Sportverein lade schon heute zu seiner Infoveranstaltung im Frühsommer ein.
Die vier Feuerwehren präsentierten sich mit Einsatzwagen, technischem Gerät und einer spektakulären Demonstration, warum man brennendes Fett niemals mit Wasser löschen sollte: Nur ein einziges Glas Wasser in einem Bottich mit brennendem Fett erzeugt einen meterhohen Glutball. "In einer Küche wird diese Flamme natürlich von den Wänden und der Decke reflektiert - das kriegt man dann alles ab und fängt sich schwerste Brandverletzungen ein", erklärt Heinz Permesang, Wehrführer der Feuerwehr Langsur.
Gekrönt wurde die Veranstaltung durch die zum zweiten Mal stattfindende Verleihung des Ehrenpreises der Ortsgemeinde. Die scheidende Bürgermeisterin des luxemburgischen Nachbarorts Mompach, Irma Krippes-Dahm, wurde für ihr vielfältiges Engagement geehrt: Sie rief die erste grenzübeschreitende Feuerwehrkooperation Europas mit ins Leben. Auch für das gemeinsam mit der VG Trier-Land betriebene Klärwerk in Moersdorf und den geplanten Hochwasserschutz bei Born, der auch für Metzdorf positive Auswirkungen haben wird, wurde sie ausgezeichnet.
Der gebürtige Langsurer Egbert Ries bekam den Preis nicht nur, aber sicherlich vor allen Dingen dafür, dass er den DeuLux-Lauf buchstäblich auf die Beine gestellt hat: Vor 20 Jahren eine der ersten grenzüberschreitenden Veranstaltungen, zieht er mittlerweile 2000 Läufer aus 20 Nationen an. Der Lauf profitiere aber wiederum stark von der Hilfe Krippes-Dahms, betonte der Geehrte: "In einem Jahr stand einen Tag vorher noch die Sauer auf der Strecke. Da war ich erst mal skeptisch, ob das alles klappt. Dann bin ich am nächsten Tag rüber: Die Sauer war weg, genauso Schlamm und Dreck, die Straßen gekehrt - super!"
Beide Geehrte betonen einhellig, wie sehr sich der ehemalige langjährige Bürgermeister Langsurs, Karl Heinrich Orth, für die europäische Idee starkgemacht habe. Dem schließt sich der Nachfolger Rüdiger Artz an: "Er hat das gemeinsame Europa schon lange gelebt, als andere noch darüber nachdachten."

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