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"Gemeinsam ist man einfach stärker"

Trier · Unsicherheit, Amtsdeutsch, Überforderung: Es gibt viele Gründe, weshalb Behördengänge Alleinerziehenden das Leben schwermachen. Mit finanzieller Unterstützung des Soroptimist Club Trier hat Pro Familia nun ein neues Projekt ins Leben gerufen: Mirijam Bergmann begleitet Alleinerziehende zu Ämtern und hilft, Anträge zu stellen.

 Mirijam Bergmann von der Pro Familia in Trier unterstützt Alleinerziehende bei Behördengängen. TV-Foto: Katja Bernardy

Mirijam Bergmann von der Pro Familia in Trier unterstützt Alleinerziehende bei Behördengängen. TV-Foto: Katja Bernardy

Trier. Der Anfang zum neuen Projekt der Pro-Familia-Beratungsstelle in Trier ist gemacht: "Ich habe eine schwangere Frau, die ihr Kind alleine großziehen wird, zum Jobcenter begleitet, um ihr bei der Beantragung der Babyerstausstattung zu helfen", sagt Mirijam Bergmann. Die 24-Jährige studiert Pädagogik an der Universität Trier und war bereits Praktikantin bei Pro Familia. "Ich habe gleich zugesagt, als man mich anrief und fragte, ob ich Alleinerziehende bei Behördengängen unterstützen möchte", sagt sie. Sechs Stunden im Monat sind erst einmal vorgesehen.
Im Beratungsalltag zeige sich, dass vor allem Alleinerziehende immer wieder Schwierigkeiten mit Behörden und Anträgen hätten, sagt Claudia Heltemes, Leiterin von Pro Familia in Trier. Das müsse nicht unbedingt an den Ämtern liegen, ergänzt sie. Das Hauptproblem sei, dass Alleinerziehende oft überfordert und sehr unsicher seien. Das ergebe sich aus der Lebenssituation: Der Alltag mit Kindern, Haushalt und Berufstätigkeit muss alleine bewältigt werden. Hinzu kommen oft finanzielle Schwierigkeiten und private Sorgen. "Sie stehen dadurch sehr unter Druck, was unsicher macht", sagt die Pro-Familia-Chefin. Das Fatale: Sie trauten sich nicht, deutlich genug ihr Recht geltend zu machen.
Häufig müssten auch sprachliche Hürden gemeistert werden. Davon seien vor allem Alleinerziehende mit Migrationshintergrund betroffen. "Oft habe ich während Beratungen gedacht, dass es gut wäre, die Alleinerziehenden zu den Ämtern zu begleiten", sagt Heltemes. Doch das hätten die Mitarbeiter nebenbei nicht leisten können. Erst die finanzielle Unterstützung durch den Soroptimist Club Trier (siehe Extra) macht die Realisierung des notwendigen Angebots jetzt möglich. Heltemes freut sich darüber und für die Alleinerziehenden: "Gemeinsam ist man einfach stärker."
Kontakt: Pro Familia Beratungsstelle, Balduinstraße 6, Trier, Telefon 0651/463021-20, E-Mail: trier@profamilia.de
Extra

Soroptimist international ist eine Organisation für Frauen in verantwortlichen Positionen im Berufsleben. Weltweit gibt es in 125 Ländern 3160 Clubs mit insgesamt 90 000 Mitgliedern. Deutschlandweit sind es 173 Clubs mit 5000 Mitgliedern. Einer davon ist der vor 20 Jahren gegründete Soroptimist Club Trier. Knapp 30 Frauen aus 20 verschiedenen Berufsgruppen treffen sich einmal im Monat und diskutieren den Vortrag einer Clubschwester oder eines Gastes. Präsidentin ist derzeit Jutta Terner. Gleichzeitig setzen sie sich für das Wohl anderer ein: Aktuell unterstützen die Trierer Soroptimistinnen sechs soziale Projekte. Info: www.clubtrier.soroptimist.de kat

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