Ollmuth. Mit einem Jugendraum ist es ein wenig wie mit einem Lieblings-T-Shirt: Irgendwann ist man herausgewachsen und gibt es vielleicht an einen jüngeren Bruder oder eine Schwester weiter. Es mag eine ganze Weile im Schrank liegen, bis es wieder gern regelmäßig verwendet wird. So hat auch der Jugendraum in Ollmuth, dereinst von Jugendlichen im Gemeindehaus nach eigenem Geschmack eingerichtet, eine "tote Phase" hinter sich, bis er vor rund drei Jahren erneut von einer Gruppe junger Leute entdeckt worden ist. "Eigentlich aus Langeweile haben wir angefangen, uns hier zu treffen", blickt der 17-jährige Scott Peters auf die Anfänge zurück. "Wir hatten ja keinen anderen überdachten Raum." Matthias Dietzen (17), Sohn von Ortsbürgermeister Gerd Dietzen, sagt: "Ich hab meinen Vater damals einfach nach dem Schlüssel gefragt."
Derzeit kommt ein knappes Dutzend Jugendliche aus Ollmuth und Hinzenburg regelmäßig freitags und samstags in dem kleinen, mit Holz verkleideten und von drei gemütlichen Sofas dominierten Raum zusammen - oder alternativ in dem Hinzenburger Jugendraum. Katia Wendhausen (14), an diesem Abend das einzige Mädchen der Gruppe, erklärt: "Wir haben eine Facebook-Gruppe. Da können alle sehen, wann und wo wir uns treffen."
Auch Geburtstage und besondere Anlässe - beispielsweise Silvester - werden gern in einem der Jugendräume gefeiert. "Im Moment treffen wir uns mehr hier in Ollmuth - bei uns ist die Anlage kaputt", sagt Thomas Terres, der aus Hinzenburg kommt.
Sieben junge Leute zwischen 14 und 17 Jahren haben es sich an diesem Freitagabend im Ollmuther Jugendraum auf den Sofas bequem gemacht. An den Wänden hängen Poster schneller Autos, ein großer Fernseher steht auf einem Couchtisch. "Die Theke ist schon lange hier. Die Sofas, Tisch und Stühle, Fernseher und Computer - also eigentlich alles - sind Spenden", sagt Matthias. Nur der DVD-Player sei angeschafft worden. Gern sehen sich die Jugendlichen gemeinsam Filme an: "Action oder Horror", sagt Katia. An Musik hören sie "alles außer Hip-Hop"; Döner, Flieten oder Pizza werden aus Tarforst, Obersehr oder Pluwig beschafft.
Einen Wunsch hat die Gruppe für den Ollmuther Jugendraum: "Ein Getränkeautomat wäre toll", sagt Scott. "Dann müssten wir nicht immer Kasse führen." Auch auf einen Kabelanschluss warten die Jugendlichen: "Den sollen wir aus dem Feuerwehrhaus kriegen." Wie lange die jungen Leute den Raum noch nutzen, wissen sie nicht. Matthias Dietzen vermutet: "In einem Jahr fahren wir vielleicht immer nach Trier." Thomas Terres hält dagegen: "Im Jugendraum sind Getränke und Filme am günstigsten!"