Gemeinsam unterwegs
TRIER/SANTIAGO DE COMPOSTELA. (red) 16 Zivildienstleistende pilgerten im Rahmen einer vom Bistum Trier angebotenen Werkwoche in den Nordwesten Spaniens, zum Wallfahrtsort Santiago de Compostela.
Im normalen Leben haben sie in den letzten neun Monaten Alte und Kranke gepflegt, bei der Caritas gearbeitet oder Behinderte betreut. Nun sind sie für zwölf Tage aus diesem Alltag ausgebrochen und einen ganz anderen Weg gegangen - im wahrsten Sinne des Wortes. Miteinander sind sie gewandert, miteinander haben sie gesungen, gebetet, gefeiert und diskutiert. Miteinander haben sie ihren Weg gesucht, nach Santiago und für die Zeit nach dem Zivildienst.Spirituelles Erlebnis
"Es hat sich für mich die Hoffnung bestätigt, mit diesem Angebot einen Erfahrungsrahmen für junge Männer an einem Wendepunkt ihres Lebens schaffen zu können. Es ist der gemeinsame Weg, der den persönlichen Wert der Werkwoche ausmacht und sie zu einem spirituellen Erlebnis werden lässt, das Sich-Aufeinander-Einlassen, das Aufeinander-Schauen und -Hören", sagt der Theologie-Student Stefan Mayer, der die Pilgerreise gemeinsamen mit seinem Kommilitonen Rafael Stoll begleitet hat. Und diese Einschätzung bestätigen auch die Zivis: "Es war das Gefühl von Gemeinschaft, gemeinsamer Erfahrung, geteilter Freude und geteilten Leides, das die Werkwoche prägte", sagt Raphael Krebl. Und andere Aussagen lauten: "Es war ein Stück meines Weges in die richtige Richtung" - "Es hat dem Zivildienst einen tollen Abschluss gegeben, und ich habe Freunde kennen gelernt" - "Am Anfang dachte ich, ich hätte auf alles verzichtet, aber ich hätte sicher noch einiges zu Hause lassen können." Insgesamt, so sagt Stefan Mayer, sei die Woche durch die intensive Selbst- und Gruppenerfahrung, durch einen einfachen Lebensstandard und den Verzicht auf Gewohntes bestimmt gewesen.Zunächst per Zug
Auf den Weg gebracht wurden die Zivis zunächst per Zug ins nordspanische Ponferrada. Von dort aus waren sie dann täglich rund 20 Kilometer zu Fuß unterwegs, hatten Zeit für Gespräche und auch für die religiösen Angebote der Werkwoche - vom Morgenlob, über biblische Impulstexte bis zum gemeinsamen Beten der Vesper. Die Nächte verbrachten die Zivis in einfachen "Refugios" - "Zufluchtstätten". Immer wieder trafen sie hier dieselben Leute: Pilger aus aller Welt. Gerade in diesem Jahr, so erläutert Stefan Mayer, seien besonders viele Pilger unterwegs nach Santiago, weil 2004 für die Jakobspilger ein "Heiliges Jahr" ist, da der 25. Juli, der Gedenktag des Apostels, auf einen Sonntag fällt. Informationen zu Werkwochen für Zivis im Aus- und Inland gibt es bei der Arbeitsstelle für Soziale Lerndienste im Bistum Trier, Telefon 0651/7105388.