"Genau mein Ding"

TRIER. (thk) Politik habe ihn schon immer interessiert, sagt Markus Pflüger. Seit fünf Jah-ren ist der 37-Jährige Referent für Friedensarbeit bei der Arbeitsgemeinschaft Frieden (AGF).

Markus Pflüger ist der vierte hauptamtliche Friedensarbeiter in der 26-jährigen Geschichte der AGF. Der 250 Mitglieder starke Verein ist der einzige regionale Friedensverein mit einem hauptamtlichen Mitarbeiter. Markus Pflüger unterstützt als Referent für Friedensarbeit die Projekte der Arbeitsgemeinschaft Frieden. Neben dem fairen Handel und der Asyl- und Friedenspolitik ist ein Schwerpunkt des Vereins die Erinnerungsarbeit an die Verbrechen des Naziregimes. Die AGF bietet regelmäßige "antifaschistische Rundgänge" an und lädt Zeitzeugen aus dem Bereich des Widerstands ein. Derzeit organisiert die AGF zusammen mit dem Kulturverein Kürenz dezentrale Gedenksteine in Trier. Die so genannten Stolpersteine erinnern an die Trierer Opfer der Nazi-Zeit. Als Lehre aus der Vergangenheit begreift es Markus Pflüger, sich dafür einzusetzen, "dass sich Fa-schismus nie wieder in Deutschland etabliert. Es gilt, den braunen Anfängen entgegenzuwirken." Die politische Arbeit ist das, was Markus Pflüger an seinem Beruf schätzt. Geboren ist er im Jahr der Studentenproteste, aufgewachsen in den stark politisierten 80er-Jahren. "Meine älteren Geschwister haben mich schon früh zu Demonstrationen gegen die nukleare Aufrüstung mitgenommen." Dem Pro-test gegen die Militarisierung ist er bis heute treu geblieben. Zurzeit beschäftigt er sich mit dem Protest gegen den Ausbau der Airbase Spangdahlem. Die Arbeit mit Umwelt- und Friedensgruppen nimmt einen Großteil der Arbeitszeit von Markus Pflüger in Anspruch. "Oft endet mein Arbeitstag dann, wenn andere die Tagesthemen schauen", erzählt er. Doch auch wenn die Arbeitszeiten nicht immer ideal sind, ist er mit seinem Beruf zufrieden. Denn hier liefen seine Interessen und Einstellungen zusammen. "Mich haben schon immer die Zusammenhänge Mensch, Gesellschaft und Umwelt interes-siert", erzählt Pflüger und fügt hinzu: "Deshalb entschloss ich mich auch, Geographie und So-ziologie zu studieren." Sieben Jahre lang studierte er in Saarbrücken, Frankreich und Kanada. In die weite Welt zieht es ihn immer wieder. So verbrachte er 2003 zwei Monate als Menschenrechtsbeobachter in Mexiko. Seine Freizeit verbringt der 37-Jährige, wie kann es anders sein, am liebsten in der Natur. Meist auf dem Fahrrad. Wenn das Wetter nicht mitspielt, liest er gerne, kramt CD´s aus dem Regal oder spielt Klavier.

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