Generalprobe für die Sperrung der Bitburger
Trier · Autofahrer in und um Trier werden am Sonntag die Generalprobe einer Situation erleben, die später im Jahr mehrere Wochen dauern soll und schon jetzt als Chaos und Katastrophe gefürchtet wird: Die Bitburger Straße (B 51) wird zwischen Kaiser-Wilhelm-Brücke und Fachhochschule voll gesperrt.
Die Stadt muss Bäume fällen, um die Einrichtung einer dritten Fahrspur auf der Bitburger Straße vorzubereiten. Aus diesem Grund ist das Teilstück der Straße, über die an jedem Werktag mehr als 25 000 Fahrzeuge rollen, am Sonntag ab 7 Uhr voll gesperrt - allerdings nur einen Tag lang.
Der Bau der dritten Spur soll zwar erst im vierten Quartal beginnen, aber die Bäume müssen bereits jetzt fallen. "Nach dem 1. März wäre das aufgrund der Naturschutzbedingungen nicht mehr erlaubt", meldet Ralf Frühauf vom Presseamt Trier. Das Bundesnaturschutzgesetz schreibt vor: "Vom 1. März bis 30. September ist es ausdrücklich untersagt, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze abzuschneiden." Auch Bäume, die außerhalb des Walds oder in gärtnerisch genutzten Grundflächen stehen, werden von dieser Regelung geschützt.
Während der Sperrung ist die Zufahrt zum Weisshauswald nur aus Richtung Bitburg möglich. Aus Trier kommende Fahrzeuge werden durch Hinweisschilder über die B 52 und A 64 in Richtung Luxemburg und Bitburg geleitet (siehe Grafik). In umgekehrter Richtung verläuft die Ausweichstrecke über die Autobahn und B 52 nach Trier-Ehrang und weiter über die A 602 oder die B 53 nach Trier (siehe Grafik).
Die Sperrung wird eine Generalprobe sein, allerdings keine realistische wegen der an einem Sonntag viel geringeren Verkehrsdichte. In der zweiten Jahreshälfte wird es ernst: Pendlern zwischen Trier, Luxemburg und der Eifel steht eine wahrscheinlich wochenlange Sperrung der Bitburger zwischen Kaiser-Wilhelm-Brücke und Fachhochschule bevor.
Die Ursachen zwingen zum Handeln: Nicht nur die dritte Fahrspur wird die B 51 zur Baustelle machen. 2011 müssen die Napoleonsbrücke samt Gehweg, die talseitigen Stützmauern zwischen Brücke und der Neuapostolischen Kirche sowie die Mauer entlang des talseitigen Gehwegs zwischen Napoleons- und Kaiser-Wilhelm-Brücke saniert werden. "Das dauert Wochen und geht nur unter Vollsperrung", hat Tiefbauamtsleiter Wolfgang van Bellen im Sommer verkündet (der TV berichtete). Seitdem fürchtet Trier die Sperrung des Nadelöhrs und die Folgen eines umgeleiteten Pendlerstroms. Noch gibt es keinen genauen Termin für die Vollsperrung. Im Raum steht die klare Aussage des Tiefbauamts, dass die Arbeiten an der Napoleonsbrücke zwingend 2011 erfolgen müssen.
