Geschenk zum ungefeierten Geburtstag

TRIER/BERLIN. Besondere Gabe zu einem Jubiläum, das nicht gefeiert wird: In die vor 50 Jahren eröffnete Wehrtechnische Dienststelle (WTD) 41 auf dem Grüneberg fließen bis 2009 knapp neun Millionen Euro an Investitionen. Das hat Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung dem Trierer CDU-Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster bestätigt.

Sieben Millionen Euro hatte Verteidigungsminister Jung beim Besuch der WTD 41 im August 2006 als Investition angekündigt (der TV berichtete). Ein wohl klingendes Bekenntnis zum Standort, das aber zunächst folgenlos zu bleiben schien: "Leider hörte man anschließend nichts mehr in dieser Sache", wunderte sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster. Zwei Millionen Euro mehr als 2006 angekündigt

Er hakte schriftlich im Ministerium nach, schließlich habe Jungs Aussage "mit Blick auf die Fortentwicklung des Standortes Grüneberg große Hoffnungen geweckt". Nun gab Jung Entwarnung. "Zu meinen Aussagen, dieser Standort habe Perspektive, stehe ich", schrieb er an seinen Parteifreund Kaster und legte noch etwas drauf: Nach aktueller Planung seien statt sieben sogar fast neun Millionen Euro für Infrastruktur- und Ausstattungsmaßnahmen vorgesehen, die auch kurzfristig umgesetzt werden sollten. So sollten für Gerätebeschaffung in diesem und im kommenden Jahr rund vier Millionen Euro ausgegeben werden. Größtes Infrastrukturvorhaben ist die im Oktober beginnende und voraussichtlich zwei Jahre dauernde Sanierung von Betriebs- und Bürogebäuden mit einem Aufwand von 3,4 Millionen Euro. Ebenfalls im Oktober beginnt eine gut 300 000 Euro schwere Sanierung von Sanitäreinrichtungen. "Nach den Standortschließungen und Reduzierungen in der Region Trier in den letzten Jahren ist das ein positives Zeichen für die Zukunft der Bundeswehr-Einrichtung auf dem Grüneberg", erklärt Kaster. Auch Peter Hennl, der Leiter der WTD 41, zeigt sich auf TV-Anfrage mit der konkreten Ausplanung dessen, was Minister Jung vor siebeneinhalb Monaten angekündigt hat, "sehr zufrieden". Noch 409 Beschäftigte

Trotz vielfältigen Aufgaben der Bundeswehr, die in einem sehr engen finanziellen Rahmen zu leisten seien, werde in erheblichem Umfang in die Zukunftssicherung des Standortes Grüneberg investiert. Dieser Standort hat im März 1957, also vor genau 50 Jahren, seinen Dienst aufgenommen. Ein Jubiläumsfest ist aber nicht geplant. Die derzeit auf dem Grüneberg beschäftigen 409 Mitarbeiter (Tendenz: abnehmend; beim Jung-Besuch waren es noch 420) testen Panzer und andere Militärfahrzeuge auf ihre Einsatz-Tauglichkeit. Außerdem entwickeln die Techniker teilweise in Kooperation mit der Fachhochschule Trier neue Technologien in der Fahrzeugtechnik. Laut Peter Hennl (60), seit Juni 2006 Chef auf dem Grüneberg, hat die WTD 41 "den Sprung zum service-orientierten Dienstleistungsunternehmen geschafft".

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