Gesucht: Wohnungen für behinderte Menschen

Trier · Hohe Mietpreise und wenig Wohnraum: Die Situation in Trier ist schwierig. Das gilt umso mehr für Menschen mit Behinderungen. Um deren Probleme hat sich das zweite Inklusionsgespräch im Bürgerhaus Trier-Nord gedreht.

Trier. "Wohnen - wo, wie und mit wem ich will!" Das soll auch für Behinderte möglich sein - da waren sich die Teilnehmer des zweiten Trierer Inklusionsgesprächs einig. Zu dem Gespräch hatten der Club Aktiv und die Arbeitsgruppe Öffnen für Inklusion eingeladen.
Inklusion meint die Einbeziehung behinderter Menschen in den ganz normalen Alltag. Das ist nur möglich, wenn es genug barriefreien Wohnraum gibt - und Formen, wie behinderte und nichtbehinderte Menschen zusammenleben können. "Die Wohnung hat eine besondere Bedeutung für Menschen mit Behinderungen, wenn es darum geht, am sozialen Leben teilzunehmen", sagte die Trierer Sozialdezernentin und Schirmherrin des Gesprächs, Angelika Birk. Die Vorsitzende des Clubs Aktiv, Ulrike Reichmann, forderte, dass "das Thema Barriefreiheit in jede Entscheidung mit einfließen soll."
Blick nach Bielefeld


Um zu erfahren, wie inklusives Wohnen funktionieren kann, blickte man nach Bielefeld. Dort gibt es in mehreren Stadtteilen Wohnanlagen für Senioren und behinderte Menschen. Ein integriertes Wohncafé bringt die Menschen aus der Nachbarschaft zusammen. Die Mieter können in barriefreien Wohnungen auf einen ambulanten Pflegedienst zurückgreifen und ihr Leben und Wohnen selbst bestimmen. In der anschließenden Diskussion war man sich einig, dass es mehr Wohnraum für beeinträchtigte Menschen geben muss - nicht abgeschottet, sondern in die Gesellschaft integriert.
Ein Beispiel, dass dies funktionieren kann, ist das Schammatdorf in Trier. Sozialministerin Malu Dreyer, die selbst dort lebt, sagte: "Behinderte Menschen werden bei der Wohnungssuche oft noch diskriminiert. Wir wollen uns aber für Vielfalt einsetzen und zeigen, dass das was Schönes ist." far

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