Gesundheitsministerium: Dreyer hat keine Kehrtwende gemacht

Trier · Gesundheitsministerin Malu Dreyer sei stets gegen die vom Elisabethkrankenhaus angedachte Schließung der Geburtshilfestation gewesen, teilt das Ministerium mit. Öffentlich erklärt hat Dreyer das allerdings erst am Freitag - zuvor schien das Aus der gynäkologischen Station beschlossen.

Trier. Bei der Diskussion um das mögliche Aus der Geburtshilfestation am Trierer Elisabethkrankenhaus (EKT) habe Gesundheitsministerin Dreyer keine Kehrtwende gemacht, teilt Ministeriumssprecherin Beate Fasbender-Döring mit.
Der in der Samstagausgabe des Trierischen Volksfreunds erweckte Eindruck, die Ministerin habe zunächst der Schließung der Gynäkologie zugestimmt und dann aufgrund der öffentlichen Proteste kurzfristig ihre Meinung geändert, sei falsch.
Mitte September hatte das Ministerium auf TV-Nachfrage, ob die gynäkologische Station geschlossen werde, allerdings noch keine so klare Stellungnahme abgegeben, sondern lediglich erklärt, dass die Gespräche zwischen dem Ministerium und der Klinikleitung über die Umstrukturierungen noch nicht abgeschlossen seien (der TV berichtete mehrfach).
Die Klinikleitung hatte dagegen das Aus der Geburtshilfe sowohl der Mitarbeitervertretung als auch den beiden Belegärzten der Gynäkologie bereits mitgeteilt. Das haben Jörg Sponholz, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung, und Holger Kühlwein, Gynäkologe und Belegarzt am EKT, dem TV bestätigt. Erst Mitte voriger Woche habe die Klinikleitung dann, nach einem Besuch im Ministerium, diese Entscheidung zurückgenommen. "Kurzfristig wurde uns danach mitgeteilt, dass die Station doch erhalten bleibt", sagte Kühlewein dem TV.
War Dreyer tatsächlich stets gegen das Aus der Geburtshilfe, hätte die Klinik den vorhergehenden Schließungsbeschluss trotz der noch laufenden Gespräche mit dem Ministerium nicht nur im Alleingang gefällt, sondern explizit gegen Dreyer. Denn deren Haltung sei es laut Pressemitteilung des Ministeriums "immer gewesen", dass "eine Schließung der Geburtshilfe mit ihr nicht zu machen ist". Vom ökumenischen Verbundkrankenhaus Trier, zu dem außer dem EKT noch das Marienkrankenhaus Ehrang gehört, war am Dienstag dazu keine Stellungnahme zu bekommen. woc

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