Archiv Februar 2019 Tierschützer setzen nach Giftköderfund in Trier-Nord Belohnung aus

Trier · Eine mit Gift präparierte Frikadelle haben Unbekannte am Dienstagmorgen in der Zeughausstraße in Nähe des Moselstadions ausgelegt. Die Tierschutzorganisation Peta hat nun eine Belohnung ausgesetzt für Hinweise, die die Polizei zu den Tätern führen.

 Symbolbild dpa

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Foto: dpa/Florian Schuh

Spaziergänger hatten am Dienstagmorgen eine mit Gift präparierte Bulette am Trierer Moselstadion in der Zeughausstraße entdeckt. Ein Diensthundeführer des Polizeipräsidiums Trier suchte daraufhin den Bereich ab und fand wenige Meter von der Einmündung der Engelstraße am Zaun des Stadions ein mit einer blauen Substanz gefülltes Stück Frikadelle. Vermutlich handelt es sich bei der Füllung um Rattengift (volksfreund.de berichtete).

Die Polizei stellte den bislang einzigen Köder sicher und warnt vor möglichen weiteren ausgelegten Lockmitteln. Weitere Köderfunde sollten umgehend der Behörde gemeldet werden.

Um die Suche nach dem Tierquäler zu unterstützen, setzt Peta nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise, die zu seiner Verurteilung führen, aus. Zeugen werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden und können sich auch telefonisch unter Telefon 01520/7373341 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation melden – auch anonym.

„Der Unbekannte, der den Giftköder auf der beliebten Gassi-Strecke in Trier ausgelegt hat, muss sofort gestoppt werden, bevor Vierbeiner verletzt oder sogar getötet werden“, so Judith Pein im Namen der Tierschutzorganisation Peta. „Derartige Täter zu überführen ist oft schwierig, da sie agieren, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Deshalb kann es in solchen Fällen auf den noch so unwichtig erscheinenden Hinweis ankommen. Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Arbeit der Polizei unterstützen sowie Hundehalter für das Thema sensibilisieren und warnen. Weitere mögliche Geschädigte sollten unbedingt Anzeige bei der Polizei erstatten. Der Täter muss sich darüber im Klaren sein, dass mit gefährlichen Stoffen präparierte Köder nicht nur für Hunde, Katzen und freilebende Tiere, sondern auch für Kinder lebensbedrohlich sein können.“

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Peta gibt Tipps für Erste-Hilfe-Maßnahmen: Besteht der Verdacht, dass ein Tier einen mit Gift oder gefährlichen Gegenständen gespickten Köder gegessen hat, muss umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Es besteht Lebensgefahr – das Tier kann an inneren Verletzungen qualvoll sterben. Bei Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, starker Unruhe oder Apathie, blassen oder porzellanfarbenen Veränderungen an den Schleimhäuten, großen Pupillen, Atembeschwerden oder Krämpfen muss ebenfalls umgehend der Tierarzt aufgesucht werden – denn Gift wirkt schnell.

Der Hund sollte beruhigt und angeleint werden. Ein Maulkorb oder eine Maulschlinge darf nicht angelegt werden, da Erstickungsgefahr bei Erbrechen droht. Ist das Tier bereits bewusstlos, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht und die Atemwege freigehalten werden. Für eine schnelle Diagnose ist es sinnvoll, eine Probe des Köders oder des Erbrochenen mit zum Tierarzt zu nehmen.

Peta setzt nach eigenen Angaben regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen.

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