Trier. Die Schminke hält, der Fummel sitzt, die schrille Show kann beginnen. In hohen Stöckelschuhen und schillernden Gala-Roben kämpfen sich die Damen, Herren und Show-Stars auf die schwankende Bühne in luftigen Höhen. Im Innenhof des SchMIT-Z (Schwule Männer in Trier-Zentrum) ist keine Spur von Hinterhof-Charakter zu spüren. Dargeboten wird alles zwischen Ikone und One-Hit-Wonder der 80er Jahre. Charmant, aber bissig kündigt die blond gelockte Moderatorin mit Sonnenbrille und gediegenem Damenkostüm die Stars an.Tina Turner tänzelt, die Denver-Clan-Biester duellieren sich im musikalischen Rosenkrieg, Sandra mutiert von der biederen Nonne zum Vamp und die Golden Girls plaudern bei Käsekuchen über Falten und Männer. Das Programm: bunt und möglichst schrill

"Aus den Shows der Sommerfeste ist vor neun Jahren die SchMIT-Z-Family entstanden. Aber im Gegensatz zu unseren Theater-Produktionen soll dieses Programm einfach nur schrill sein", sagt Alex Rollinger, Geschäftsführer des schwul-lesbischen SchMIT-Z.1995 ist das SchMIT-Z in die Mustorstraße gezogen und feiert seither einmal im Jahr sein Sommerfest, an dem sich alle Gruppen des Dachverbandes beteiligen. "Aber es soll kein Fest nur für Schwule und Lesben sein", sagt Rollinger. Freunde der Mitglieder und Schmit-z-Nachbarn feiern mit. So ist die Veranstaltung neben dem Rosa Karneval, dem Christopher Street Day und den Aufführungen der SchMIT-Z-Family auch eine gute Möglichkeit für öffentlichkeitswirksame Werbung für Toleranz und friedliches Miteinander.Auch die jüngste Gruppe, die im Mai gegründete Jugendgruppe Route 66, war mit von der Partie und steuerte Süßes am Kuchenbüffet bei. "Der Bedarf für solch eine Gruppe für Jungen und Mädchen war da. Hier haben sie die Möglichkeit, sich mit Gleichaltrigen zu treffen und Ansprechpartner außerhalb der Anonymität des Internets zu finden", sagt Gruppenleiter Dominik Schmitt.