Glattes Eis unterm Zeltdach

EUREN. Seit Dezember 1979 können die Trierer ihrem winterlichen Hobby frönen. Die Eissporthalle in der Diedenhofener Straße wurde vor 25 Jahren nach einem raschen Beschluss des Stadtrates im selben Jahr gebaut.

Rund 3,75 Millionen Mark investierte die Stadt vor einem Vierteljahrhundert in den Bau der Eissporthalle. Von Beginn an war sie als Sportstätte für den Breitensport konzeptioniert, an die Nutzung als Stadion für den Spitzensport, den der ehemalige Eishockeyverein EHC Trier in den 90er-Jahren mit seinem Aufstieg in die 2. Eishockey-Bundesliga aufs Eis legte, hat damals niemand gerechnet. Noch heute wird die Eissporthalle von den ESC Trier Huskys und dem ERC Trier genutzt, steht aber vor allem dem breiten Publikum zur Freizeitbeschäftigung zur Verfügung. Die Trierer Eissporthalle gleicht eher einem riesigen Zirkuszelt als einem Stadion. Denn der Bau ist zu zwei Seiten, nach Norden und Osten, offen. Diese Seitenwände bestehen aus dicken Zeltplanen. Die sowie mittlerweile auch das Dach bieten in der Halle wenig Schutz gegen die Witterung und schirmen die Geräuschkulisse während der Eislaufzeiten und Eishockeyspiele ungenügend nach außen ab. Bis auf die andere Moselseite, bis hinauf zur Feyener Grafschaft ist der Eislaufbetrieb zu hören.Problematische Dacherneuerung

"Das Dach hält schon doppelt so lang, als es sollte", sagt Sportdezernent Georg Bernarding. Dies allerdings ist kein Gütesiegel, sondern wird zum Problemfall. Denn es gibt viele undichte Stellen, durch die Regenwasser auf das Eis tropft, dort Pfützen bildet und, wenn es gefriert, für Eisläufer zur Stolperfalle werden kann. "Es ist aber nicht so einfach, die Halle mit einem neuen Dach komplett zu schließen", erklärt der Sportdezernent. Nicht nur die Finanzierung ist ein Problem für die Stadt. "Denn dann brauchte man auch eine Lüftungsanlage. Das Sportamt wird untersuchen, wie eine Dacherneuerung möglich ist im Verbund mit einer alternativen Form der Energiegewinnung, zum Beispiel über Solarenergie. Frühestens ist aber eine Sanierung für 2006/2007 möglich." Mit Investitionen von über 157 000 Euro von 2001 bis 2004, unter anderem für die Kälteanlage, Bande und den Neukauf einer Eismaschine - dazu kommen noch die Energiekosten und zusätzliche Abgaben - konnte "nicht die Grundstrukturproblematik mit dem Dach gelöst werden". Der Versuch, die Halle auf die nutzenden Vereine zu übertragen sei gescheitert, da sie einen hohen Zuschussbedarf habe. "Wir subventionieren die Stunde Eis nicht unerheblich", so Bernarding. Dies allerdings kommt den Eislauf-Fanatikern zugute. "Vor allem am Wochenende sind Menschen aus der gesamten Region dort. Für die Stadt hat die Eissporthalle einen hohen Freizeitwert", erklärt Georg Bernarding. Auch der Eurener Ortsvorsteher Hans-Alwin Schmitz unterstreicht die Bedeutung: "Die Halle ist eine wichtige Einrichtung für das Freizeitangebot und muss uns erhalten bleiben. Vor allem ist sie Anlaufstelle für viele Kinder und Jugendliche."30 000 Besucher pro Saison

Die Besucherzahlen pro Saison von Oktober bis Ende März haben sich bei einem Mittel von rund 30 000 eingependelt. Mit der Ausweitung der Eislaufzeiten, Angeboten für Schulklassen, der Eisdisco samstags abends, wenn bunte Lämpchen und laute Musik für Eislauf-Spaß garantieren, Familienlaufzeiten mit günstigen Preisen oder der Mittwoch-Ladiesnight bei freiem Eintritt für Eisprinzessinnen bietet die Halle an der Diedenhofener Straße für jeden Geschmack und Geldbeutel das Passende.

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