Glaube im Alltag „Bucket-Liste“

Im Evangelium am Sonntag hören wir die Erzählung, dass sich Jesus, getrieben vom Geist, vierzig Tage in der Wüste aufhielt, um anschließend seine Botschaft zu verkünden. Offensichtlich hat er in der Leere der Wüste erkannt, worauf es ankommt – worauf es ihm ankommt.

 Markus  Leineweber.

Markus Leineweber.

Foto: privat

Heute ist es die Pandemie, die uns alle „in die Wüste geschickt“ hat. Wir haben sie uns nicht ausgesucht, aber sie ist da. Schlimm an sich, und noch schlimmer, sollten wir keine Erkenntnis daraus ziehen. Etwa, was uns angesichts der vielen Verzichte und Einschränkungen wirklich wichtig ist.

Eine Hilfe kann hierbei sein, nachzuspüren, was wir vermissen und welcher Verlust uns schmerzt.­
Vielleicht machen wir auch die Erfahrung, dass wir manches, was uns bis dahin wichtig erschien, gar nicht vermissen, oder erkennen Dinge, die uns wichtig sein sollten, wir sie bisher aber nie vermisst haben. In einer solchen Wüstenerfahrung kann sich vieles verschieben, wird vieles neu bewertet.

Vorschlag: Wir schreiben all das, was wir für uns als wichtig erkennen in einer sogenannten „Bucket-Liste“ auf. Einer Liste mit all den Dingen und Menschen, denen wir uns – wenn es wieder möglich ist – wirklich widmen wollen.

So könnten wir unsere Wüstenerkenntnisse in die Zeit nach der Pandemie hinüberretten und es bestünde die Chance, dass aus der Wüstenerfahrung etwas Neues entsteht, wir „aus der Not eine Tugend“ machen. In der Hoffnung, dass wieder mehr Normalität möglich ist, ohne dass alles wieder seinen „alten Gang“ gehen wird.

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