Glaube im Alltag Das schönste Gespräch

Nach den vielen Wochen mit Kontaktbeschränkungen ist es für mich immer noch etwas Besonderes, wenn ich mich wieder mit anderen treffen kann. Es ist etwas Kostbares, gemeinsam am selben Ort zu sein. Und besonders schön ist es natürlich, wenn man auch gedanklich am selben Ort ist: wenn man sich im Gespräch wirklich nahe kommt und gemeinsam ein Stück voran geht.

 Pfarrerin Anna Peters, Konz.

Pfarrerin Anna Peters, Konz.

Foto: Pfarrerin Anna Peters, Konz.

Eins der schönsten Gespräche habe ich neulich mit den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft „Gespräch der Religionen“ erlebt. Ich selber war nach einer langen Woche eher müde zu diesem Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern des Islamischen Vereins Konz, der Bahá’í Trier, der Neuapostolischen Kirche und der katholischen Kirche gegangen.

Unsere Aufgabe an diesem Tag war uns zu überlegen, was unser Beitrag für die Interkulturelle Woche sein könnte, die im Herbst bundesweit stattfindet und in Konz vom Interkulturellen Netzwerk organisiert wird. Nach den vielen Veranstaltungen, die in den letzten Wochen ausfallen mussten, war ich nicht gerade motiviert.

Dann aber war es so ein herzerfrischendes, offenes und kreatives Gespräch, dass ich munter und voller Vorfreude auf die weitere Planung und die Interkulturelle Woche hinaus ging. Wir sind in diesem Kreis sehr unterschiedliche Menschen. Alter, Geschlecht, Geschichte, Beruf und eben Religionszugehörigkeit – wir decken eine extreme Bandbreite ab und wir denken oft sehr unterschiedlich. Einig aber sind wir uns, dass es mehr gibt, als vor Augen ist und dass dieses „mehr“ wichtig ist für’s Leben. Wir denken, dass es gefährlich ist, wenn Menschen sich selbst und ihre Ansichten absolut setzen und wir treten ein für Toleranz. Wir sind gedanklich an einem Ort und versuchen zusammen weiter zu gehen. Solche Gespräche wünsche ich Ihnen auch.

Pfarrerin Anna Peters, Konz

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