Glaube im Alltag Kein Advent? Doch!

Keine Grombereschniedscher mit Glühwein auf dem Weihnachts-markt. Kein lebendiger Ad-ventskalender in der Gemeinde wie sonst. Kein…ich könnte die Liste fortführen. Aber: ich habe keine Lust darauf, zu überlegen, was alles nicht geht.

Pfarrerin Vanessa Kluge wohnt in Pluwig.

Foto: kraemer katja

Ich halte es mehr mit unserem Jugendmitarbeiter, der unlängst schrieb: „Ich weiß, dass mir niemand meine Vorfreude nehmen kann. Die Vorfreude, dass Gott uns seinen Sohn schenkt, mit ihm in unsere Welt kommt, uns nicht alleine lässt, sondern unsere Dunkelheit erhellt.“

Mir hat sein trotziger Satz sehr gut getan. Dem „kein“ ein „nein!“ entgegen zu setzen. Das berührt mich. Denn dieses „Nein“ ist kein Aufruf zur Unvernunft die AHA-Regeln zu vergessen. Ich mag dieses trotzige Nein, weil es ein JA ist. Ein JA zur Hoffnung, ein JA zur wartenden Vorfreude. Egal, wie der Advent wird, Gott kommt.

Denn daran erinnert der Advent seit jeher: Guck doch mal neu auf das Leben. Entdeck’, was sein kann. Gott kommt manchmal auf ungewöhnlichen Wegen. Kein Glüh-wein? Meine Nachbarin meinte: „Komm, wir verabreden uns, jede kocht sich einen Glühwein und wir trinken den am Gartenzaun.“

Und ich mach mir vorher Kartoffelpuffer! Kein lebendiger Adventskalender? Ich geh jetzt öfters Abends spazieren, denn ich glaube, dass viele Fenster dieses Jahr besonders aufmerksam geschmückt sind. Ich gucke also neu. Wer sagt denn, dass immer alles gleich sein muss? Kein Adventslied tut das. Aber jedes verheißt, dass etwas Neues geschieht.

Kein Advent? Blödsinn. Advent ist! Nur anders. Also hoch die Hintern, weit die Herzen, auf die Augen – Advent entdecken. Oder wie heißt es: Macht hoch die Tür, die Tor macht macht weit….Gott kommt und Advent ist. Wollen wir wetten?