Glaube im Alltag Zeit steht in Gottes Händen

Wenn sich das Jahr dem Ende zuneigt, die letzten Blumen im Garten ihre ganze Leuchtkraft geben, die Oktobersonne golden scheint und der Wald sich entlaubt, dann denken wir oft und sagen es auch: wie schnell doch die Zeit vergeht.

Gern möchten wir die Zeit manchmal anhalten, wenn uns etwas Gutes und etwas Glückliches geschenkt wird. Aber wie gerne würden wir sie auch schneller drehen, wenn uns etwas Drohendes, Unbekanntes bevorsteht, eine Operation, ein schwieriges Gespräch, wenn es gilt, Missverständnisse auszuräumen. Oft schieben wir Unangenehmes vor uns her, und vertagen es auf bessere Zeiten.

In dieser Jahreszeit werden wir auch oft mit den Gedanken an das Ende, mit dem Tod, konfrontiert. Und auch diese Gedanken schieben wir vor uns her, warum soll ich mir jetzt schon Gedanken machen. Unser Leben wollen wir ordnen. Und darum teilen wir unsere Zeit ein, aber wir merken oft, sie reicht hinten und vorne nicht. Und wie oft schlagen wir etwas ab mit der Bemerkung: Tut mir leid, ich bin in Druck, die Zeit rennt mir davon.

Wie tröstlich könnte es sein, unsere Zeit in Gottes Hand zu geben, sich fallen zu lassen in seine Zeit mit allen Terminen, mit aller Arbeit und allen Sorgen, mit Enttäuschungen, Krankheiten, mit Schuld und Verstrickungen, mit Einsamkeit und Traurigkeit.

Gott kennt unsere Zeit, denn er ist selbst in unsere Zeit gekommen – durch die Menschwerdung seines Sohnes Jesus Christus.

Momentan beeinträchtigt das Corona-Virus noch immer unseren Alltag.

Wir sind umgeben von Ängsten, Trostlosigkeit und Unsicherheiten. Auch diese Zeit dürfen wir in Gottes Hände legen.

Wie tröstlich könnte uns das machen und welche Kraft könnte von dieser Gelassenheit ausgehen.

Dazu wünsche ich allen ein gutes Gelingen.

Edwin Prim, Pfarrer in Schleidweiler

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