GLAUBE IM ALLTAG

Wenn heute Christinnen und Christen verschiedener Kirchen zum Tag der Ökumene zusammenkommen, wird sichtbar, was Bischof Spital und Präses Beier 1996 so formulierten: "Wir sind gemeinsam der Überzeugung, dass die Einheit nicht nur das Ziel unseres Weges ist, sondern uns in Jesus Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, schon geschenkt ist. .

.. Unumkehrbar ist die Einsicht geworden: Kirche im vollen Sinn können wir nur sein mit den anderen. Deshalb ist der gemeinsame Weg der Christen der verschiedensten Glaubensrichtungen vor Ort nicht ein beliebiges Ziel neben vielen anderen, sondern eine grundlegende Wirklichkeit und Aufgabe unserer Gemeinden." Die Kirche Jesu Christi, in die wir durch die Taufe einverleibt sind, ist mehr als die Gestalt von Kirche, die wir in unserer jeweiligen Heimatkirche erfahren. Darum dürfen wir einander wahrnehmen in aller Unterschiedlichkeit als Bereicherung für unseren gemeinsamen Weg. Wir sprechen einander nicht den Glauben ab, wissend um die Brüche und Fehler in der Geschichte der je eigenen Kirche. Wir legen einander nicht fest auf Klischees, sondern wollen einander neu wahrnehmen und denken miteinander nach, was wir übereinander zukünftig nicht mehr sagen wollen. Wir sind bereit zur Buße und zur Demut, wissend um einander zugefügte Verletzungen und das Verdunkeln des Zeugnisses für den einen Herrn der Kirche, aber auch dankbar für die unterschiedlichen Gaben, die wir einzubringen haben in den gemeinsamen Weg. Weil wir um die Grenzen unseres Bemühens wissen, vereinen wir uns in der Bitte, die als Leitwort über der diesjährigen Christuswallfahrt in Trier steht: "... und führe zusammen, was getrennt ist". Christoph Pistorius, Superintendent, Trier

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