GLAUBE IM ALLTAG

Meinung "Muss nur noch kurz die Welt retten" Was für ein gigantisches Vorhaben, von dem Tim Bendzko in einem aktuellen Lied singt. "Ich wär so gern dabei gewesen, doch ich hab viel zu viel zu tun, lass uns später weiterreden.

Da draußen brauchen sie mich jetzt, die Situation wird unterschätzt. Und vielleicht hängt unser Leben davon ab." Und im Refrain: "Muss nur noch kurz die Welt retten, danach flieg ich zu dir. Noch 148 Mails checken, wer weiß was mir dann noch passiert, denn es passiert so viel." Mit einem Augenzwinkern singt Tim Bendzko von der Gefahr der Selbstüberschätzung eines Menschen, der Verantwortung übernimmt. Wenn ich meine eigenen Möglichkeiten überschätze, wirkt das nach außen wie Überheblichkeit und nach innen mehr und mehr als Überforderung. Sowohl der Alltag als auch die großen Themen des Lebens erfordern von mir Entscheidungen und engagiertes Handeln, und zugleich muss ich mir die Grenzen meiner Möglichkeiten eingestehen. Aber soll ich dann erst gar nicht versuchen, "die Welt zu retten"? Ist das nicht eine Nummer zu groß für mich? Oder kommt es auf die Perspektive an, mit der ich es versuche? "Es kommt auf dich an, es hängt aber nicht von dir ab", ist eine solche Perspektive. Sie fordert mich heraus, an dem Ort, an dem ich bin, mit meinen mir gegebenen Fähigkeiten aufzustehen und mich einzusetzen für eine bessere Welt. Dass es nicht von mir alleine abhängt, ob mein Bemühen gelingt, darf mich nicht dazu verleiten, die Hände in den Schoß zu legen. Oder mit den Worten von Igna-tius von Loyola: Bete, als hinge alles von Gott ab. Handle, als hinge alles von Dir ab. Michaela Tholl, Trier, Gemeindereferentin St. Augustinus, St. Anna, St. Andreas, St. Georg

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