glaube im alltag

Die Fastenzeit ist elf Tage alt. Wie ist es mit Ihren Vorsätzen, die Sie in der diesjährigen Fasten- und Passionszeit umsetzen wollen: Haben Sie sich gut eingearbeitet, oder lässt der anfängliche Schwung schon nach? Kommen Sie in Ihrem Vorhaben gut voran, oder haben Sie gegen Versuchungen zu kämpfen? Was eine Versuchung darstellt, kann für jeden etwas anderes bedeuten.

Ich selbst muss darauf achten, dass ich mich nicht dazu hinreißen lasse, die Balance zwischen Anspannung und Entspannung aufzugeben zugunsten von mehr Arbeit, weniger Bewegung und Gebet. Dabei habe ich oft erfahren: Bewegung und zuerst beten, dann arbeiten fördert Arbeit und Leben. Das Prinzip "bete und arbeite" hat sich durch die Jahrhunderte bewährt. Auf gesellschaftlicher Ebene sehe ich zurzeit die größte Versuchung darin, der vermeintlich einfachen Lösung bezüglich der Eindämmung des Flüchtlingszustroms den Vorrang zu geben vor der Ursachenbekämpfung und einer gesamteuropäischen Lösung. Wenn es schwierig wird, ist sich jeder selbst der Nächste. Unter den Politikern widersteht vor allem die Bundeskanzlerin der Versuchung, das aus christlicher und politischer Überzeugung als richtig Erkannte wegen politischen Drucks aufzugeben. Sowohl auf persönlicher wie gesellschaftlicher Ebene kommt es darauf an, auch bei großen Herausforderungen das Fähnchen nicht nach dem Wind zu hängen. "Weise mir, Herr, deinen Weg", (Psalm 86,11). In Bedrängnis tritt so der Beter aus dem Teufelskreis, sich nur um sich selbst zu drehen. "Zeige mir Gott, wo es langgeht" - diese Haltung kann auch uns heute helfen, in schwierigen Zeiten den Mut nicht zu verlieren und Probleme im Geiste der Mitmenschlichkeit zu lösen. Elke Füllmann-Ostertag, Pfarrerin, Börfink

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