Glaube im Alltag

Es ist Advent. Ich bin in Trier unterwegs.

 Rüdiger Glaub-Engelskirchen.

Rüdiger Glaub-Engelskirchen.

Foto: A.Webel - 66620 Nonnweiler Kaelbe (h_st )

Da ich noch etwas Zeit habe, gehe ich über den Weihnachtsmarkt. Viele Menschen sind unterwegs, vor allem Schulklassen. Ich nutze noch etwas Zeit unseren schönen Dom aufzusuchen, um mich zu besinnen. Ruhe tritt ein, obwohl sich dort auch viele Menschen aufhalten. Die Stimmung ist beeindruckend. Manche zünden Kerzen an, andere strecken die Hände zum Gebet aus, einige Menschen schließen zum Meditieren die Augen. Gott bietet seine Gegenwart, seine Kraft und seine Liebe an. Menschen suchen im Dom nach Gott, aber nicht nur sie, viele andere draußen auch. Ich vermute, alle Menschen sind bewusst oder unbewusst auf der Suche nach Gott, nach Liebe, nach Sinn… Ihr Bestreben ist es irgendetwas über Gott zu erfahren oder zu erahnen. Eine innere Sehnsucht treibt sie an, etwas von ihm zu spüren oder Zeichen seiner Nähe zu erkennen. Dies kann ein ansprechendes Wort aus der Heiligen Schrift sein oder eine besondere Begegnung. Wer sich von Gott berühren lässt, dessen Leben wird sich verändern. Auf die Frage nach Gott kann man nicht mit Worten reagieren. Die Antwort heißt Nachfolge, Nächstenliebe, Umkehr oder wie auch immer. Und dies nicht erst später, sondern jetzt, mit dem, was jede und jeder kann und ist. Eine Antwort auf Gott wird immer das Leben der Menschen sein. So auch Daniela Mohr-Braun "wenn ich den Gott meines Lebens such, muss ich als Mensch mit Menschen leben". Dies fördert ein weites Denken, dass Gott nicht nur in Kirchen, in sakralen Räumen, sondern vor allem im Leben der Menschen zu finden ist. Demnach gibt es unzählige Möglichkeiten, der Sehnsucht nach Gott auf die Spur zu kommen, je nach eigener individueller Lebensgestaltung. Wenn ich tatsächlich IHM dem Lebendigen begegnet bin, so muss ich zukünftig dennoch Suchender bleiben, um mich weiter entwickeln zu können. Vielleicht stellen wir am Lebensabend fest, dass wir Tag für Tag nach Hause gegangen sind und Gott uns auf unserem Weg entgegengekommen ist, so ähnlich wie zwei Liebenden, die sich gesucht und gefunden haben. Rüdiger Glaub-Engelskirchen, Gemeindereferent, St. Franziskus Hermeskeil

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