Glitzerndes Vergnügen mit Lieblingsfiguren

Besondere Kinderträume lässt Dieter Schmelter wahr werden: Der Frührentner kreiert individuelle Brettspiele ganz nach Wunsch seiner jungen Kunden. Aber auch ältere Spieler schätzen seine Kreationen.

 Spiel und Bild ganz nach Vorstellung des Kindes: Dieter Schmelters Phantasie beim Erfüllen besonderer Geburtstagswünsche sind kaum Grenzen gesetzt.TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Spiel und Bild ganz nach Vorstellung des Kindes: Dieter Schmelters Phantasie beim Erfüllen besonderer Geburtstagswünsche sind kaum Grenzen gesetzt.TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Trier-Mariahof. "Bei mir muss alles glitzern", sagt Dieter Schmelter lächelnd. Bunte selbst gebastelte Brettspiele schimmern auf seinen Regalen um die Wette, in zahlreichen Döschen befinden sich die liebevoll bemalten hölzernen Spielsteine dazu.

Drei Kinder aus dem Bekanntenkreis warten derzeit auf ihre Geschenke, darunter ein "Hyänenspiel" und ein "Sternenspiel". Das Besondere dabei: Auf der Rückseite des jeweiligen Spielbretts ist ein Gemälde. So spielt auf der Rückseite des Sternenspiels eine kleine Prinzessin mit ihren Freunden. Spiel und Bild fertigt Dieter Schmelter genau nach den Vorstellungen seiner jungen Kundschaft an.

Sein Hobby ist Therapie für den rührigen 56-Jährigen, der im Januar aus dem Ortsbeirat Mariahof verabschiedet wird: Seit einem Schlaganfall vor sechs Jahren kann er den linken Arm nicht mehr bewegen, im linken Bein hat er eine Schiene. "Ich war zweimal zehn Wochen in der Reha-Klinik", sagt Dieter Schmelter. "Im Rollstuhl rein und aufrecht wieder raus - ich habe gekämpft."

Dem frischgebackenen Rentner war klar: "Ich kann nicht nur sitzen und fernsehen." Gemalt und gezeichnet habe er schon immer gern, erinnert sich Schmelter. So ist der frühere Betriebsratsvorsitzende der Firma Bobinet Gardinen und Textil noch heute für die Betriebszeitung verantwortlich, macht das Layout für die IG Metall-Zeitung und liefert Grafiken etwa für die Zeitschriften der Firmen Stihl und IdealStandard. Darüber hinaus nahm er sein altes Hobby Malerei wieder auf und begann, unterstützt von Ehefrau Marie-Luise, Spiele zu kreieren. Das frühere Kinderzimmer der Tochter wurde kurzerhand zur Werkstatt umfunktioniert.

Seine Flyer sowie Mundpropaganda sorgten immer wieder für neue Designerspiel-Interessenten. "Ich werde oft in Kindergärten eingeladen", freut er sich. Einmal im Monat fahre er mit zwei bis drei Spielen im Gepäck zum Seniorenheim an der Härenwies: "Dann spielen wir, die Holzfiguren können die Senioren ja gut greifen."

Auf dem Nikolausmarkt in Mariahof hat er sich mit seinen Spielen erstmals der Öffentlichkeit präsentiert, seit wenigen Wochen hat er seine eigene Website: kiwuspubi.npage.de.

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