Glück für Biewer, Pech für Pallien

TRIER-BIEWER/SCHWEICH. Sie ist fast fertig, wird wegen nötiger Lärmschutzarbeiten aber erst im Frühjahr frei gegeben: die neue Bundesstraße 53, die den Verkehr um Biewer herum leiten soll. Prognostiziertes Pech für Pallien: Künftig könnten bis zu 9000 Fahrzeuge mehr durch Pallien fahren als jetzt – insgesamt 24 000.

 Die Ortsumgehung Biewer-Pfalzel ist fast fertig. Zu Beginn des Frühjahrs soll sie fast zehn Jahre nach dem ersten Spatenstich frei gegeben werden.. TV-Foto: Gabriela Böhm

Die Ortsumgehung Biewer-Pfalzel ist fast fertig. Zu Beginn des Frühjahrs soll sie fast zehn Jahre nach dem ersten Spatenstich frei gegeben werden.. TV-Foto: Gabriela Böhm

36 Millionen Euro Baukosten für die Gesamtmaßnahme - eine gewaltige Summe für ein Bundesprojekt, das insbesondere den Biewerer Bürgern die ersehnte Entlastung bringen soll. 15 000 Fahrzeuge an einem Tag

Nach Berechnungen des Landesbetriebs Straßen und Verkehr (LSV) Trier durchfahren derzeit innerhalb von 24 Stunden rund 15 000 Kraftfahrzeuge die Ortslage Biewer. Die Prognose für das Jahr 2015: Dank der Ortsumgehung soll die Verkehrsbelastung im Ort dann noch bei 8000 Kraftfahrzeugen im gleichen Zeitraum liegen. Erwartet wird, dass etwa 16 000 Fahrzeuge pro Tag die neue Umgehung nutzen werden. Das bedeutet einen theoretischen Zuwachs von 9000 Fahrzeugen, die 2015 durch Pallien fahren werden - insgesamt dann 24 000. Etwa 80 Kilometer lang ist die B 53, die von Trier bis Alf verläuft. Meist linksseitig, teils rechtsseitig führt sie die Autofahrer an der Mosel entlang. Mit der Fertigstellung der B 53 neu entsteht eine Trasse von Trier-Pallien bis Schweich, die durchgehend ohne Ortsdurchfahrten auskommt. Dank der 1990 fertig gestellten Umgehung bei Ehrang und Quint wird seitdem der Verkehr auch dort an dem Stadtteil vorbei geführt. Seit dem ersten Spatenstich am 27. September 1997 wird sich optisch und verkehrstechnisch für Fahrer durch das Moseltal einiges ändern. Es wurden zwei Pumpwerke inklusive Regenrückhaltebecken errichtet, so Hans-Michael Bartnick, stellvertretender Dienststellenleiter im LSV Trier. Hinzu kamen erhebliche Verlegungsarbeiten für Leitungen des RWE, der Telekom, der Deutschen Bahn und eines Teils der Brauchwasserleitung. Insgesamt seien acht Bauwerke errichtet worden, davon drei Bauwerke, auf denen die Bahngleise oben liegen. "Generell wurden die meisten Bauwerke vorab hergestellt, bevor der Erd- und Deckenbau erfolgte", erläutert Bartnick und spricht kryptisch von einem "erhöhtem Koordinierungsbedarf" mit der Bahn, der sich auf die zeitliche Realisierung ausgewirkt habe. Einen konkreten Zeitplan für die Baumaßnahme habe es nie gegeben. "Die Verfügbarkeit der Finanzmittel gab im Wesentlichen den Takt für das Fortschreiten der Baustelle an." Dass die Straße derzeit noch nicht für den allgemeinen Straßenverkehr frei gegeben wird, obwohl sie fertig zu sein scheint, hat bestimmte Gründe. Lärmschutzwand notwendig

Zwar ist eine Asphaltdeckschicht bereits aufgetragen. Was jedoch fehlt, ist eine Beton-Lärmschutzwand auf der Biewerer Seite - ähnlich wie an der A 602. Die Biewerer haben auf die Mauer einen wirksamen Anspruch gleichzeitig mit Verkehrsfreigabe der B 53. Sie soll 1,4 Kilometer lang und bis zu 3,5 Meter hoch werden - in Höhe von St. Jost wird sie aus Plexiglas sein. Um zu vermeiden, dass die Straße wegen dieser Arbeiten einseitig gesperrt wird und damit zu Einschränken führt, soll die Strecke erst zu Beginn des nächsten Frühjahrs frei gegeben werden. Außerdem müssten noch Markierungsarbeiten durchgeführt, Schilder aufgestellt und Planken befestigt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort