Archäologie Spaziergänger findet zufällig zahlreiche Goldmünzen im Süden Triers

Trier · Bei Grabungen kommen in Trier immer wieder römische Münzen zum Vorschein. Der jüngste Fund im Süden der Stadt könnte sich zur archäologischen Sensation entwickeln.

 Goldfund auf der Baustelle. Zahlreiche historische Münzen sind am Sonntag in Trier-Süd entdeckt worden.

Goldfund auf der Baustelle. Zahlreiche historische Münzen sind am Sonntag in Trier-Süd entdeckt worden.

Foto: TV/Schramm, Johannes

Er hat vielleicht nicht ganz die Ausmaße des Trierer Goldmünzenschatzes von 1993, als 2650 Münzen mit einem Gesamtgewicht von rund 18,5 Kilogramm eher zufällig bei Bauarbeiten in der Nähe der Feldstraße entdeckt wurden. Gleichwohl hat ein geschichtsinteressierter Spaziergänger am Sonntagvormittag ebenfalls eher zufällig unweit der Aulbrücke in Trier einen offensichtlich bedeutenden Münzfund gemacht.

Das könnte jedoch die komplette Verkehrsplanung für den Bereich Trier-Süd – Heiligkreuz – Feyen/Weismark über den Haufen werfen. Denn am heutigen Montag beginnen Notgrabungen im Bereich der Aulbrücke. Dazu wird auch ein Teil der stark frequentierten Aulstraße gesperrt.

Dass auch in diesem Teil der Stadt mit archäologischen Funden zu rechnen ist, hatten die Planer für den seit Jahren anstehenden Bau einer neuen Brücke über die Eisenbahnstrecke und einen neuen Kreisel an der Arnulfstraße gewusst (siehe Info). Deshalb sollte im Zuge der geplanten Arbeiten ursprünglich ab 2023 das Rheinische Landesmuseum das Gelände sondieren. Ab 2025 sollen nach Auskunft von Stadtsprecher Ernst Mettlach die eigentlichen Straßenarbeiten für Brücke und neuen Kreisel an der Arnulfstraße beginnen. Nun wird auf dem Gelände bereits vermutlich ab Montag, 1. April, 9 Uhr, gegraben. Ab dann soll auch eine Ampelanlage den Verkehr auf der Aulstraße regeln. Bis wann diese Verkehrsbeeinträchtigung Bestand hat, ist bisher offen.

Noch am Wochenende ist der Fundort von ausgewiesenen Experten abgesucht worden, berichten Anwohner. Anders als beim Schatz aus der Feldstraße ist bisher jedoch kein Aufbewahrungsbehälter für die Münzen gefunden worden. Das Gelände darf deshalb von Unbefugten vorerst nicht mehr betreten werden. Es soll jedoch für alle Interessierten an Ort und Stelle am Montag ebenfalls um 9 Uhr eine kurze Information durch Münzfreunde geben, die über den Sachstand informieren. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Festes Schuhwerk dürfte vonnöten sein.

Zwar sind die Goldmünzen inzwischen an einem sicheren Ort untergebracht, doch hat Finder Gerd Heizmann nach seiner Entdeckung mit seinem Mobiltelefon Bilder gemacht und diese dem TV zur Verfügung gestellt.

 Das Bild zeigt den 1993 in Trier gefundenen Goldschatz, der  mehrfach im Rheinischen Landesmuseum ausgestellt wurde. Wie wertvoll der neue Münzenfund in Trier-Süd ist, ist noch unklar.

Das Bild zeigt den 1993 in Trier gefundenen Goldschatz, der  mehrfach im Rheinischen Landesmuseum ausgestellt wurde. Wie wertvoll der neue Münzenfund in Trier-Süd ist, ist noch unklar.

Foto: Friedemann Vetter

Er sagt: „Ich war eher zufällig auf der Albanastraße Richtung St. Matthias unterwegs, als ich am Erdhügel etwas blitzen gesehen habe.“ Erst habe er gedacht, dass es sich um eine weggeworfene Blechdose oder etwas Ähnliches handelt. „Als ich mir das genauer angeschaut habe, sah ich, dass es Münzen sein müssen“, sagt Heizmann. Auf den erstaunlich gut erhaltenen Stücken sei sogar noch ein Teil der lateinischen Umschrift zu lesen gewesen.

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