Gott die Ehre geben

Ab und zu erlebt man im Fernsehen, dass ein Prominenter auf die Frage in einem Interview "Was ist das Wichtigste in Ihrem Leben?" ganz schlicht erklärt und antwortet: "Mein Glaube an Gott." Dies kann ich unterstreichen, konnte ich doch etwa vor kurzem bei einer Begegnung mit einer Kranken spüren und erfahren, dass der Glaube an Gott ihr die Kraft gibt, ihre Krankheit zu ertragen und zu meistern.Solche Bekenntnisse werden in unserer heutigen Zeit manchmal und sogar oft als unpassend empfunden: Religion, Glaube seien schließlich doch Privatsache, gingen niemanden etwas an.Als Christen dürfen wir uns aber nicht in eine private Ecke drängen lassen.

Wir müssen uns immer wieder öffentlich zu unserem Herrn bekennen. Unser sonntäglicher Kirchgang ist ein solches Bekenntnis; ein Bekenntnis voreinander und vor denen, die uns sehen und nicht mehr mitgehen.

Machen wir uns von neuem bewusst: Das, was wir sind und was wir erreicht haben, sind wir doch nur durch andere, sind wir durch Gott und gute Menschen, die uns immer wieder wohlwollend begegnen. Dankbarkeit ist nicht ein romantisches Gefühl, sondern ist die klare Gewissheit, dass wir uns anderen verdanken und dass wir sie das auch wissen lassen.

Möge die sonntägliche Feier uns den Mut und die Kraft schenken, die wir benötigen, um in unserem Leben Gott sichtbar die Ehre zu geben.

Möge der Sonntag für uns Christen der Höhepunkt der Liturgie bleiben, mit dem wir eine neue Woche beginnen, und möge uns von neuem bewusst werden, wer und was wir sind: Dass wir zu ihm gehören, von Christus gerufen und berufen sind und in seiner Nachfolge stehen.

Edwin Prim ist Pfarrer in Schweich

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