Grabschändung in Mertesdorf: Ermittler gehen ersten Spuren nach

Mertesdorf · Im Fall der Grabverwüstungen auf dem Mertesdorfer Friedhof in der Nacht auf Samstag hat die Polizei erste Hinweise. Die Ermittler haben Spuren gesichert, die sie jetzt auswerten. Im Ort herrscht noch immer Fassungslosigkeit.

Mertesdorf. Die Grabschänder, die Freitagnacht auf dem Mertesdorfer Friedhof gewütet haben, sind noch nicht identifiziert. Allerdings hat die Polizei erste Hinweise entdeckt: "Wir haben auf dem Friedhof Spuren gefunden, die aber noch ausgewertet werden müssen", bestätigt Karl-Peter Jochem, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Trier. Am Montag seien die Ermittler erneut auf dem Friedhof gewesen, um nach weiteren Hinweisen auf die Urheber der Zerstörung zu suchen. Außerdem setze die Polizei auf die Mithilfe der Anwohner: "Wir sind darauf angewiesen, dass sich Zeugen bei uns melden", sagt Jochem. Unbekannte Täter hatten Freitagnacht auf dem Friedhof mehrere Grabsteine umgestoßen, Kreuze herausgerissen sowie Pflanzen und Grabgegenstände beschädigt. Laut Polizeisprecher haben sich mittlerweile 35 Geschädigte gemeldet. Die Gesamtschadenshöhe habe man noch nicht feststellen können. Die Polizei Schweich ermittelt wegen Sachbeschädigung und Störung der Totenruhe. Die Täter müssen mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe rechnen. Das Zerstören von Gräbern wird mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft.In Mertesdorf herrscht laut Ortsbürgermeisterin Ruth Wilhelm noch immer "Entsetzen und Fassungslosigkeit". Dabei seien "die emotionalen Wunden weit schlimmer als der materielle Schaden", sagt die Ortschefin. Sie sei gestern erneut auf dem Friedhof gewesen. "Die Menschen sind einfach nur ratlos angesichts dieser Respektlosigkeit."An der bereits am Samstag angedeuteten Belohnung von 1500 Euro für Zeugenhinweise, die zur Aufklärung beitragen, hält die Ortsgemeinde fest. "Das sollte es uns wert sein, wenn wir die Täter dadurch überführen können", bekräftigt Wilhelm. Der Schritt sei mit den Beigeordneten abgesprochen, der Gemeinderat solle ihn nachträglich absegnen. cwebvolksfreund.de/blaulicht

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