Grenzenloser Wassersport im Sauertal

Langsur/Rosport · Zu einem Dorado des Wassersports wollen mehrere Deutsche und Luxemburger die Sauer bei Ralingen und Rosport machen. Sie möchten dort mit einem Kanusportverein heimisch werden.

Langsur/Rosport. Kanuten haben es in der Region nicht einfach. Es fehlt an entsprechenden Revieren, um richtig loslegen zu können. Eine Gruppe von Sportlern aus Luxemburg und Deutschland möchte nun die Sauer bei Rosport und Ralingen zur neuen Heimat dieser Sportart machen.
Der Abschnitt des deutsch-luxemburgischen Grenzflusses zwischen den beiden Gemeinden bietet sich für ein Kanu-Revier nach Meinung von Hermann-Josef Schneider (Bitburg) geradezu an. Südlich der Gemeinden wird die Sauer gestaut, um in einem Kraftwerk Strom zu produzieren. Erfreulicher Nebeneffekt: Nördlich der Staumauer gibt es gute Bedingungen für Wassersport. Die nutzen die Mitglieder des 1961 gegründeten Wasserskiclubs Rosport, um sich dort auf schmalen Brettern von einem Motorboot ziehen zu lassen. Auf Muskelkraft setzen Schneider und seine Mitstreiter aus Deutschland und Luxemburg. Sie wollen, dass Kanus und Drachenboote über die Sauer schippern.
"Uns geht es nicht nur um den Freizeitsport", sagt Schneider, der 1972 die heute noch bestehende Kanuabteilung des Turnvereins Bitburg mitgründete. Auch Leistungssport soll auf der Sauer betrieben werden. Dafür wollen neben Schneider auch der Luxemburger Romain Baumgart (mehrfacher luxemburgischer Meister im Kanu- und Wildwasserrennsport sowie deutscher Meister im Drachenboot), die mehrfache Landesmeisterin Odette Wagner und weitere Kanuten sorgen.
Allein die fachlichen Qualifikationen reichen jedoch noch nicht aus, um die Sauer zum Dorado für den Kanusport zu machen. "Wir brauchen einen Platz, wo wir unsere Boote unterbringen können", sagt Schneider. Er kann sich vorstellen, dass am luxemburgischen Ufer später mal ein Bootshaus entsteht. Zudem wird ein Bootssteg gebraucht.
Bei der Umsetzung dieser Ziele sind die Sportler auf die Unterstützung der Kommunen angewiesen. Ralingens Ortsbürgermeister Oswald Disch ist vom Vorhaben der Wassersportfreunde durchaus angetan. "Das kann eine gute Sache werden", sagt er. Er glaubt, dass sein Amtskollege Romain Osweiler aus Rosport das auch so sieht. Im dortigen Gemeinderat wollen Schneider und seine Kollegen das Vorhaben noch vorstellen. Am 9. Mai wollen die deutsch-luxemburgischen Kanusportler am Aktionstag "Rosport bewegt sech" teilnehmen und dort auch Drachenboot rennen ausrichten.

Rechtliche Fragen klären


Bleibt nur noch eine Herausforderung. Eines wollen die Sportler aus zwei Ländern nämlich nicht. Dass der neue Verein nur nach deutschem oder nur nach luxemburgischen Recht gegründet wird. Das könnte Probleme bei den Rennlizenzen nach sich ziehen, die dann entweder vom deutschen oder vom luxemburgischen Verband ausgegeben würden. Stattdessen schwebt den Machern die Gründung eines Europäischen Verbunds zur territorialen Zusammenarbeit vor. So etwas gibt es in der Region bisher nicht. Ob es so etwas geben kann, soll bei einem Gespräch geklärt werden, bei dem unter anderem der Präsident des luxemburgischen Kanu-Kayak-Verbands, ein Vertreter des deutschen Kanu-Verbands sowie eine Vertreterin der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei teilnehmen sollen.
Extra

Sowohl eine Abteilung des Turnvereins Bitburg (60 Mitglieder) als auch der Verein Trierer Kanufahrer (170 Mitglieder) betreiben bereits heute Kanuwettkampfsport. Das Kanuwandern auf Mosel, Saar und Sauer erfreut sich seit Jahren wachsender Beliebtheit. Es gibt im Landkreis Trier-Saarburg mehr als ein Dutzend ausgewiesener Stege, die von Kanufahrern angefahren werden können. Kanu-Verleihstationen in der Region gibt es unter anderem in Schoden, Piesport, Bollendorf und Dillingen an der Sauer. Weitere Informationen im Internet: http://www.mosellandtouristik.de/App_Basics/pdf/wwr.pdf har

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