Grönland-Durchquerer in Nöten

Sorge um Oliver Lechtenfeld und Herbert Seimetz in Grönland: Nach der Meldung eines schweren Sturms am 7. April blieben die Lebenszeichen der beiden Extremsportler aus. Nun haben die sie mitgeteilt, dass sie umkehren und ihre Grönland-Expedition (der TV berichtete) erneut starten müssen.

 Herbert Seimetz (links) und Oliver Lechtenfeld sind gerade auf einer Expedition in Grönland unterwegs. TV-Foto: Archiv/Dorothee Quaré-Odenthal

Herbert Seimetz (links) und Oliver Lechtenfeld sind gerade auf einer Expedition in Grönland unterwegs. TV-Foto: Archiv/Dorothee Quaré-Odenthal

Trier/Grönland. (QO) Zunächst waren die beiden Grönland-Durchquerer Oliver Lechtenfeld und Herbert Seimetz noch optimistisch: "Die ,Arctic-Move'-Expedition ist am 3. April um 10 Uhr in Isortoq gestartet", teilten sie mit. "Bei bestem Wetter zogen wir unsere 130 Kilogramm schweren Schlitten in Richtung Gletscherkante. In unserem Rücken liegen riesige Eisberge, unter uns ein zugefrorener Fjord und vor uns 1100 Kilometer grönländisches Inlandeis."Schlitten kleben im Schnee

Am 6. April berichteten sie dann von einer Wetterverschlechterung: "Niederschläge, sehr schlechte Sichtverhältnisse, unsere Schlitten klebten förmlich im Schnee. Mehrere Male verschmolzen die Konturen von Boden und Himmel zu einem Einheitsweiß, was die Orientierung im Gelände extrem erschwert." Am darauf folgenden Tag folgte eine letzte kurze Mitteilung der beiden Extremsportler: "Ein schwerer Sturm der Stärke neun bis zwölf nach der Beaufortskala macht uns seit 24 Stunden das Verlassen des Zeltes unmöglich. Wir hoffen, dass es weiterhin standhält und der Sturm im Laufe der Nacht abschwächt. Uns beiden geht es so weit recht gut."Vier Tage sollte es dauern, bis die Freunde in Trier und Umgebung erneut ein Lebenszeichen von Oliver Lechtenfeld aus Trier und Herbert Seimetz aus Konz erhielten: Ein "an Heftigkeit kaum zu übertreffender" Sturm habe sie zwei Tage lang fast ununterbrochen ans Zelt gefesselt, teilten sie am 11. April mit. Leben hängt am seidenen Faden

"Er brachte uns an materielle und psychische Grenzen. Eine erste Bestandsaufnahme, die die schweren Schäden am Zelt offenbarte, zeigte uns den seidenen Faden, an dem unser Leben während der vergangenen 24 Stunden hing." Eines war klar: Trotz Reparaturarbeiten würden Ausrüstung und Team keinen weiteren Sturm überstehen. Die beiden Freunde befinden sich derzeit auf dem Rückweg nach Tasiilaq, um dort mit einem neuen Zelt in wenigen Tagen einen erneuten Durchquerungsversuch zu starten - eine kürzere Strecke zu dem Ort Kangerlussuaq. Oliver Lechtenfeld und Herbert Seimetz betonen: "Wir hoffen für das Schulprojekt zu Hause und uns hier auf einen erfolgreichen zweiten Versuch."

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