Große Chorwerke zum Jahresbeginn

Mit zwei großen Chorwerken ist in der katholischen Pfarrkirche in Schweich das neue Jahr begrüßt worden. Orgelspielprofessor Wolfgang Seifen eröffnete das Konzert.

 Das Solistenquartett beim Schweicher Neujahrskonzert: Kerstin Bauer, Claudia Glesius, Burkhard Esten und Gerd Elsen (von links). TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Das Solistenquartett beim Schweicher Neujahrskonzert: Kerstin Bauer, Claudia Glesius, Burkhard Esten und Gerd Elsen (von links). TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Schweich. (gkl) Musikalischer Neujahrsauftakt in der Pfarrei St. Martin: Wolfgang Seifen, Professor für Orgelspiel an der Universität der Künste in Berlin, hatte wie in jedem Jahr vor dem Konzert in der Kirche ein Improvisationsseminar für Kirchenmusiker abgehalten. Zu dem hatten sich 15 Organisten auf der Orgelbühne der Pfarrkirche St. Martin versammelt. Seifen hat sich vor allem einen internationalen Namen als Improvisator erworben. Haupt- und nebenamtliche Musiker ließen sich von ihm in der hohen Kunst des ad-hoc-Spiels ohne Noten unterweisen, ließen ihr Können durch ihn analysieren.

Wer darauf gehofft hatte, Seifens Stegreifspiel auch beim Konzert erleben zu können, wurde fast zur Gänze enttäuscht.

Auf dem Programm und damit im Mittelpunkt des Konzerts standen mit dem Psalm 42 "Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser" von Felix Mendelssohn Bartholdy und der Messe in D-Dur von Antonin Dvorák zwei große Chorwerke. Aufgeführt wurden sie vom Vokalensemble St. Martin, das von Mitgliedern des Schweicher Kirchenchores und durch Gäste verstärkt war, sowie durch ein für dieses Konzert zusammengestelltes Orchester. Seifens konzertante Mitarbeit beschränkte sich in diesem Jahr auf die Eröffnung des Abends mit dem "Grand Choeur Dialogué" für Orgel, Blechbläser und Pauken von Eugène Gigout sowie die Begleitung der Chorwerke.

Für das Publikum war es beeindruckend, dieses Konzert zu erleben. Die festliche Eröffnung mit dem Wechselspiel zwischen Blechbläsern und der Orgel schuf eine erhabene Stimmung. Ein großes Kompliment verdiente sich der Chor, der durch Dekanatskantor Johannes Klar, dem die Gesamtleitung des Abends unterstand, bestens vorbereitet war.

Er bot ein sehr ausgewogenes Klangbild und meisterte problemlos die nicht gerade anspruchslosen Kompositionen. Bei den Solisten hatte Klar mit der jungen Sopranistin Kerstin Bauer eine Überraschung parat. Die junge Gesangsstudentin überzeugte mit einer glänzenden und großen Stimme, die aufhorchen ließ. Mit Claudia Glesius stand ihr ein Alt zur Seite, der kraftvoll und warm in Erscheinung trat, ebenso wie Gerd Elsen, dessen profunder Bass sehr ansprechend war. Etwas aus dem Rahmen fiel der Tenor Burkhard Esten, der zwar mit Souveränität glänzte, dem aber die stimmliche Größe fehlte. Minutenlanger Applaus von nahezu 500 Zuhörern beendete in Schweich einen erfolgreichen Start ins neue Jahr.

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