Große Resonanz beim Neustart

Trier-Zewen · "Wir sind positiv überrascht", freut sich Silvia Orth vom Vorstand des Tierschutzvereins Trier: Das Tierheim, das von dem Verein getragen wird, veranstaltet einen Tag der offenen Tür - und der Besucherstrom reißt trotz des wechselhaften Wetters nicht ab: "Wir haben gar nicht mit so vielen Besuchern gerechnet."

 Bitte nicht nachmachen: Nur weil sie sich bestens kennen, streckt dieses Mitglied des Tierschutzvereins beim Tag der offenen Tür im Zewener Tierheim die Finger Richtung Gitter, hinter dem sich eine anhängliche Hündin über Besuch freut. TV-Foto: Frank Göbel

Bitte nicht nachmachen: Nur weil sie sich bestens kennen, streckt dieses Mitglied des Tierschutzvereins beim Tag der offenen Tür im Zewener Tierheim die Finger Richtung Gitter, hinter dem sich eine anhängliche Hündin über Besuch freut. TV-Foto: Frank Göbel

Trier-Zewen. Ein stetiger Besucherstrom ergießt sich seit dem Vormittag auf die Anlage, die unweit der B 49 zwischen Zewen und Igel in der Flur liegt. Rund 220 Tiere sind hier derzeit untergebracht: 126 Katzen, 42 Hunde, zehn Kaninchen, drei Vögel sowie Kleintiere: Degus, Meerschweinchen, Ratten und Mäuse sowie Chinchillas. Die Besucher haben die Möglichkeit, sich die Behausungen der Tiere haut- und fellnah anzusehen: Hinter deren Gittern der Hundezwinger lassen die einen Bewohner die ungewohnten Menschenmassen völlig gleichmütig vorüberziehen, während andere sich die Seele aus dem Leib kläffen.
Von Steckbriefen können die Namen und Eigenheiten der Tiere abgelesen werden: Hier wohnt Labrador Charly, der nicht mehr gut entspannen kann, aber ein treuer Begleiter für vertraute Menschen ist, dort lebt Bobbi, dem der Übergang von zu Hause ins Tierheim anfangs sehr zu schaffen machte.
Auch das kleinere Gebäude, wo Katzenmüttern mit ihrem Nachwuchs Ruhe und Wärme gesichert wird, kann besichtigt werden. Weiterhin nur von außen zu betrachten ist ein großes vergittertes Areal, wo ebenfalls verschiedene Katzen leben: "Das ist unsere Quarantänestation, wo wir zum Beispiel an Leukose erkrankte Tiere von ihren Artgenossen trennen", erklärt Anja Oberhausen. Sie ist seit Anfang Mai die neue Leiterin des Tierheims. Die Entlassung ihres Vorgängers war Teil der langen Querelen zwischen dem ehemaligen und dem neuen Vorstand des Tierschutzvereins (der TV berichtete mehrfach).

Vorfreude auf die neue Aufgabe


Die Tierärztin, die derzeit an ihrer Doktorarbeit schreibt, kommt zwar aus der Region, hat jedoch die vergangenen Jahre in Berlin beim Bundesinstitut für Risikobewertung gearbeitet. Auch räumlich war sie also weit von den Streitigkeiten in Zewen entfernt und ist zuversichtlich, ihre Tätigkeit ganz neutral aufnehmen zu können: "Ich bin jedenfalls nicht nur vom Vorstand des Tierschutzvereins, sondern auch von den Mitarbeitern des Heims sehr freundlich aufgenommen worden und freue mich, das hier jetzt zu machen."
Ihr zur Seite steht der Trierer Tierarzt Alexander Flöck, der bei Bedarf die weitere medizinische Versorgung der Tiere leisten kann.
Im Jahr 2010 hat der Verein 169 Hunde, 167 Katzen und 255 Kleintiere an neue Besitzer vermittelt. 245 Tiere wurden abgegeben und über 400 als Fundtiere aufgenommen. Gleichzeitig wurden zusätzlich 178 Tiere im gesamten Jahr betreut, weil ihre Besitzer im Urlaub oder Krankenhaus waren.
"Eigentlich ist im Tierheim natürlich jeder Tag ein Tag der offenen Tür", ergänzt Silvia Orth noch: Besucher seien willkommen - ganz besonders, wenn sie Lust hätten, sich ehrenamtlich einzubringen: "Auch wer sich kein Tier zulegen möchte, kann sich in vielerlei Hinsicht betätigen: Zum Beispiel als Gassigänger mit den Hunden. Aber man darf sich auch gerne um unsere schnurrenden Bewohner oder die Kleintiere kümmern." fgg

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