Große Zukunftspläne zum Geburtstag

Langsur · Wer ein Jahrhundert alt wird, der hat schon so manches Auf und Ab erlebt. So kann auch der Sportverein (SV) Langsur, der Ende Juli dieses Jahres Jubiläum feiert, manches von großen Erfolgen und kleineren Katastrophen in seiner Vereinsgeschichte berichten. Für die Zukunft hat der Vorstand große Pläne.

 Ein Bild aus vergangenen Tagen: So kickten die Mitglieder des SV Langsur in den 1970er Jahren.Foto: privat

Ein Bild aus vergangenen Tagen: So kickten die Mitglieder des SV Langsur in den 1970er Jahren.Foto: privat

Langsur. Mit Lehrer Josef Haas, der 1902 in die Großgemeinde Langsur kam, soll alles angefangen haben. Durch seine Erzählungen, was auf den anderen Dörfern so los sei, war es ihm gelungen, die damalige Jugend zu motivieren.
Aus den ersten Gruppen spiel- und/oder musikbegeisterter Kinder entstand zunächst der "Katholische Jünglingsverein". Später kamen Turner und mit dem Ball auch Fußballer dazu, was in 1913 zur Gründung des Sportvereins Langsur führte. Bis ins Jahr 1930 klafft jetzt eine Lücke in der Vereinschronik, die Carsten Bauer (36) derzeit erstellt.
"Bekannt ist aber, dass der Spielbetrieb während der Kriegszeiten jeweils ruhte", weiß der selbst im SV Langsur aktive Fußballer zu berichten. Und dass der Verein 1939 für kurze Zeit unter dem Namen DJK (Deutsche Jugendkraft) in den Büchern auftaucht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Spielbetrieb dann wieder aufgenommen.
Die erste Tabelle, die Carsten Bauer ausfindig gemacht hat, stammt aus der Saison 1983/84, wo der ersten Mannschaft unter Trainer Michael Kilian der Aufstieg in die A-Klasse gelang. 1985 folgte dann der erste wirklich große Erfolg für die Langsurer Kicker: Nachdem sie sich den Meistertitel in der A-Klasse gesichert hatten, marschierten die Spieler direkt durch bis in die Bezirksliga. Dieses Kunststück gelang erneut ein paar Jahre später, als man 1991 Meister in der A-Klasse wurde und nur ein Jahr später in einem hochklassigen Entscheidungsspiel in Mertesdorf gegen Mandern (Trainer jetzt Heribert Klinke) den Bezirksligaaufstieg schaffte.
Ein ständiges Auf und Ab


Die Fußballer von damals sind noch heute unter dem Namen "Traditionsmannschaft" bekannt. Was dann folgt, ist ein ständiger Wechsel zwischen Auf und Ab, zwischen Aufstiegsjubel und Abstiegstränen. Sowohl alleine als auch gemeinsam in einer Spielgemeinschaft mit den Nachbarorten Mesenich und Metzdorf pendelten die Langsurer Kicker fortan durch die Ligen.
Den absoluten Tiefpunkt der sportlichen Geschichte beschreibt das Jahr 2003, in dem die Spieler bis in die C-Liga abgestiegen waren. Doch aufgegeben hat der Verein nie. Gerade jetzt, nach 100 Jahren Erfahrung, wollen die Verantwortlichen wieder richtig durchstarten.
Wie 2004 bereits im Jugendbereich geschehen, wird man sich jetzt auch im Seniorenbereich mit den Orten Zewen und Igel zu einer Spielgemeinschaft zusammentun. Außerdem will man weiter an der guten Jugendarbeit schaffen, eine Alt-Herren-Mannschaft gründen und ein neues Sportlerheim bauen.
Auch der erste Vorsitzende des SV Langsur, Frank Henter, freut sich über die positiven Zukunftsausschichten für seinen Verein: "Wir haben derzeit einen sehr engagierten Vorstand. Das spiegelt sich auch im Vereinsleben wider. Besonders stolz sind wir auf die Entwicklung in unserem Jugendbereich", sagt er. "Momentan ist es so, dass fast wöchentlich ein neuer Jugendspieler hinzukommt."
Extra

Dem SV Langsur gehören derzeit insgesamt 206 Mitglieder an. 76 davon sind aktive Jugendspieler, die von 12 Trainern/Betreuern begleitet werden. Trainer der Seniorenmannschaften (35 aktive Spieler) sind Torsten Dellwing und Vereinsvorsitzender Frank Henter, die aktuell mit der ersten Mannschaft auf Platz 6 in der B-Liga-Tabelle stehen, und sich mit der Zweiten in Relegation um den Aufstieg in die C-Klasse befinden. Seit den 1970er-Jahren verfügt der SV Langsur über ein Sportlerheim, seit 2005 über eine moderne Rasenplatzanlage. anfExtra

 Aufgestellt fürs Gruppenfoto: die Spieler des Sportvereins Langsur im Jahr 1930. Foto: privat

Aufgestellt fürs Gruppenfoto: die Spieler des Sportvereins Langsur im Jahr 1930. Foto: privat

Sport, Musik, Lotto-Elf und SWR-Fernsehen: Seinen 100. Geburtstag will der SV Langsur gleich mit zwei Großveranstaltungen feiern. Zum einen beschenkt sich der Verein am Sonntag, 9. Juni, selbst. Eingeladen ist die Lotto-Elf, u.a. mit Stefan Kuntz und Wolfgang Overath, gegen die sich die Langsurer Traditionsmannschaft ab 14.30 Uhr messen will. Zu Gast sein wird im Anschluss daran auch das SWR Fernsehen. Mit Moderator Christian Döring wird ab 17 Uhr die Sendung Flutlicht am Langsurer Sportplatz aufgezeichnet und am selben Abend um 21.45 Uhr im SWR-Fernsehen gezeigt. Dazu wird mit einem Drei-Tage-Fest vom 26. bis 28. Juli Geburtstag gefeiert. Los geht\\'s am Freitag, 26. Juli, mit der Standeröffnung um 17 Uhr auf dem Sportplatz. Ab 18 Uhr wird hier auch die Spielpartie CS Grevenmacher gegen FSV Trier-Tarforst ausgetragen. Musikfans kommen ab 20.30 Uhr beim Live-Konzert der Band Freaky Voices mit Frank Rohles und Marco Lehnertz auf ihre Kosten. Der zweite Festtag am Samstag, 27. Juli, startet ab 10 Uhr mit einem großen F-Jugend-Turnier. Um 15 Uhr trifft die Weisweiler Elf von Borussia Mönchengladbach auf die Ü40 Traditionsmannschaft des SV Langsur. Ab 18.30 Uhr messen sich die Gastgeber mit den Union Mertert/Wasserbillig-Kickern. Um 20.30 Uhr startet die Band Akku-Stikk mit ihrem Livekonzert. Der letzte Festtag am Sonntag, 28. Juli, beginnt mit dem Festzelt-Gottesdienst um 9 Uhr am Sportplatz. Auf den Frühschoppen ab 10 Uhr folgt ein Bambini-Turnier ab 11 Uhr. Der Mittagstisch ist ab 12 Uhr gedeckt, Kaffee- und Kuchenstand öffnen um 13 Uhr. Ebenfalls ab 13 Uhr wird\\'s wieder musikalisch auf dem Langsurer Sportplatz. Nach dem Haupt- und Jugendorchester des Mesenicher Musikvereins spielt ab 14.30 Uhr der Musikverein aus Trier-Euren. Noch einmal sportlich wird\\'s ab 15.30 Uhr, wenn die Frauenmannschaften des 1. FC Saarbrücken und des TuS Issel aufeinandertreffen. anf

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