Großer Betriebshof bringt viel Betrieb

Trier · In einem Energie- und Technikpark sollen am Standort einer ehemaligen Kartonagenfabrik in Trier-Ruwer die bisherigen Betriebshöfe von Stadt und Stadtwerken gebündelt werden. Gegen das dazugehörige Verkehrskonzept gibt es allerdings Bedenken.

Trier Steht erst einmal das gesamte Großkonzept, so dürfte der zusätzliche Verkehr rund um den Energie- und Technikpark voraussichtlich kaum jemand stören. Der Haken an der Sache ist nur, dass die abschließende Lösung mit dem Bau einer neuen Zementbrücke zur Metternichstraße und der kompletten Neuregelung des Autobahnanschlusses in Trier-Nord verknüpft ist. Und über Letzteres wird inklusive des damit verbundenen Moselbahndurchbruchs bereits seit Jahrzehnten diskutiert. Auch für die Zementbrücke hat das Baudezernat die Erwartungen gebremst: Zehn bis 15 Jahre werde es realistisch betrachtet bis zum Bau dauern.
Da der große Wurf also noch auf sich warten lässt, beschäftigt die geplante Zwischenlösung Ortsbeiräte und Gewerbevertreter. Nur ein kleines Stück des Energie- und Technikparks liegt auf Ruwerer Gemarkung, doch das könnte es in sich haben. Eine der beiden Hauptausfahrten aus dem Gelände führt entlang der Pfalzeler Brücke von der Kläranlage unmittelbar auf die Ruwerer Straße. Auf vor einigen Monaten geäußerte Zweifel aus dem Ortsbeirat Ruwer hatte die Stadt bereits reagiert. Es ist nun vorgesehen, diese Ausfahrt als Privatstraße auszuweisen. Vom Technikpark aus sollen nur Betriebsfahrzeuge, sprich städtische Lastwagen und Ähnliches, diese Strecke nutzen. Die geplante neue Ampel soll per Fernsteuerung nur dann aktiviert werden, wenn tatsächlich ein Fahrzeug hinausfährt. Damit hofft die Stadt, die Verkehrsbelastung auf ein Minimum reduzieren zu können.
Die Skeptiker hat dies indes nicht restlos überzeugt. Sie befürchten, entgegen aller Beteuerungen könnten auch die Mitarbeiter der Betriebshöfe die Ausfahrt zur Ruwerer Straße nutzen, und die ausgelöste Ampel könne möglicherweise gerade zur Rush-Hour Staus verursachen. "Wir haben erlebt, wie die Situation mit der Baustellen-Ampel an der Pfalzeler Brücke war. Wenn das zum Dauerzustand wird, verfluchen uns alle die Knochen", mahnt Dirk Künzer, der für die CDU im Ortsbeirat Ruwer sitzt.
Offiziell ist vorgesehen, dass alle Mitarbeiter über die Ein- und Ausfahrt durch das Aveler Tal geleitet werden. Das wiederum weckt Befürchtungen bezüglich der Verkehrsbelastung in Alt-Kürenz.
Immerhin wird von Seiten der Planer mit einem täglichen Fahrtenaufkommen von 1900 für den gesamtem Technikpark gerechnet, die Betriebsfahrzeuge nicht mitgerechnet.
Die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans Energie- und Technikpark steht unmittelbar bevor. Dann können Bürger und Institutionen weitere Stellungnahmen abgeben.
DER ORTSBEIRAT IN KüRZE


Extra

Industrie-Denkmal Ein altes Läutewerk vom früheren Bahnübergang wird von privater Seite dem Stadtteil Ruwer zur Verfügung gestellt. Es soll geprüft werden, das 1,40 Meter hohe Konstrukt als Industrie-Denkmal aufzustellen, allerdings ohne intakte Läute-Funktion. Neues Ratsmitglied Joachim Müller (CDU) ist als neues Mitglied des Ortsbeirats Ruwer verpflichtet worden. Er tritt die Nachfolge von Wilhelm Winkler an, der als Stadtratsmitglied verpflichtet wurde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort