Großprojekte in Trier: Das Land gibt Gas

Zwei Großprojekte des Landes kommen endlich aus den Startlöchern: Der neue Parkplatz der Fachhochschule soll im Frühjahr fertig werden; im Januar startet der Ausbau des ehemaligen Post-Hochhauses zum neuen Polizeipräsidium.

Trier. Rund 15 Monate lang tat sich nichts auf der im September 2008 gerodeten Grünfläche zwischen Gillenbachtal und Bitburger Straße. Inzwischen ist geschäftige Eile ausgebrochen. Die Bagger rollen. "Wir wollen den neuen Parkplatz der Fachhochschule im kommenden Frühjahr fertigstellen", erklärt Markus Ramp, der Pressesprecher des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) auf TV-Anfrage.

Das 1,7 Millionen-Euro-Projekt ruhte zeitweilig, weil Stadt und Stadtwerke prüfen ließen, ob sich die neuen 260 Parkplätze in ein Park+Ride-Konzept einbinden ließen. Was zwar theoretisch möglich, aber noch mit zu vielen Fragezeichen behaftet ist (der TV berichtete). Deshalb setzt das Land nun mit kräftiger Verzögerung den ursprünglichen Plan um und will möglichst zum Sommersemester fertig sein. Anschließend soll das marode Parkdeck auf Schneidershof abgerissen werden. Einen konkreten Zeitpunkt konnte der LBB dafür nicht nennen.

Ebenfalls weiter unklar ist, wann die derzeit über das gesamte Stadtgebiet verstreuten Polizeidienststellen im und am ehemaligen Post-Hochhaus vereint sein werden. Immerhin laufen die Vorbereitungen zumindest für den Einzug der Kriminaldirektion laut LBB-Sprecher Ramp "ohne Verzögerung und nach Plan".

Landes-Sozialamt spielt "Verschiebebahnhof"



Im Januar werde die Sanierung des vom Trierer Immobilienunternehmen Triwo gemieteten Ex-Postgebäudes nahe dem Hauptbahnhof beginnen. Teilweise werden Innenwände entfernt. Außerdem erhält der Komplex eine neue Technik-Infrastruktur. Ramp: "Danach richten wir das Gebäude innen komplett neu für die Zwecke der Polizei her." Ende 2010 soll die momentan in der Güterstraße untergebrachte Kriminaldirektion als erste Abteilung ins künftige Präsidium einziehen.

Erst muss allerdings die dort im sechsten Stock residierende Außenstelle des Amtes für soziale Angelegenheiten das Feld räumen und "Verschiebebahnhof spielen". Für diesen Teil der Landesbehörde (23 Mitarbeiter) hat der LBB eingeschossige Ex-Postgebäude in der Straße In der Reichsabtei hergerichtet. "Wir planen dem Umzug für Ende Januar", kündigt Amtschef Wolfgang Nohr an.

Der Flachbau wird lediglich ein Provisorium sein. Auch dort soll Polizei einziehen, was aber erst möglich ist, wenn Ersatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite geschaffen ist. Auf einer Freifläche in unmittelbarer Nähe zum Hauptsitz des Amtes für soziale Angelegenheiten (Moltkestraße) soll ein - mit Rücksicht auf das archäologisch sensible Terrain - zweigeschossiger Stelzen-Bau errichtet werden. Dazu muss die Stadt noch ihren Segen geben. Die ist auch auf der anderen Straßenseite gefragt. "2010 starten wir den von der Stadt veranlassten Städtebau-Wettbewerb auf dem Ex-Postgelände", kündigt Ramp an. Ziel sei es, die städtebaulichen und denkmalrechtlichen Rahmenbedingungen für Erweiterungsbauten auszuloten, weil im Ex-Post-Hochhaus (3500 Quadratmeter) nicht genug Platz ist für alle Präsidiums-Abteilungen (insgesamt 400 Leute).

Die Frage, wann es denn voraussichtlich ein "Alles an einem Standort"-Präsidium geben wird und was das Ganze kostet, kann der LBB deshalb "noch nicht beantworten".

So etwas wie Gewissheit hat derzeit lediglich Wolfgang Nohr. Der 64-jährige Amtschef geht in neun Monaten in Ruhestand - und dürfte damit die Fertigstellung des Stelzengebäudes keinesfalls mehr in seiner aktiven Zeit erleben.

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